Irgendwie hat Kratos einen Hang zu Fettnäpfchen, wenn es um seine Fähigkeiten und Bewaffnung geht: Kaum mutiert der Spartaner zur ultimativen Kriegsmaschine mit einer großen Auswahl an magischen Fähigkeiten und „Stichwerkzeugen“, bekommt er sie schon wieder weggenommen. Warum sollte es im dritten Teil also anders sein? Obwohl zunächst alles gut für ihn aussieht, findet sich Kratos schon bald halbtot im Styx wieder, wo er sich gerade noch so ans Ufer schleppen kann. Seine Waffen? Weg. Seine magischen Fähigkeiten? Weg. Sein Durst nach Rache? Ungestillt. Zum Glück trifft er auf eine alte Bekannte, die
ihm mit den Verbannungsklingen zwei neue „Kettenmesser“ zur Verfügung stellt, die sich aber gleich vertraut anfühlen. Im weiteren Verlauf wird das Arsenal noch um Apollos Bogen, Hadesklauen, Nemesis-Peitschen sowie Panzerhandschuhe erweitert. Die Sammlung kommt allerdings nicht nur gegen Feinde zum Einsatz, sondern auch oft des Rätsels Lösung. So brennt man z.B. mit dem Bogen Pflanzen nieder, die den Weg versperren oder zerstört mit den Panzerfäusten Hindernisse, die zuvor nicht kleinzukriegen waren. Wie aus den Vorgängern bekannt, lassen sich die Waffen (und auch der Kopf des Helios) durch eine gewisse Anzahl an roten Orbs aufrüsten und neue Kombinationen freischalten. Davon profitieren auch die magischen Spezialangriffe, die an die jeweilige Waffe gekoppelt sind. Hat man sie Verbannungsklingen zur Hand, ruft man z.B. die Geister einer Spartanertruppe herbei, während man mit den Hadesklingen die Auswahl zwischen diversen Kreaturen hat, die man als Hilfe beschwören kann. Der Einsatz von Magie verbraucht wie gehabt Energie, die man in Form von blauen Orbs wieder auffrischen kann. Grüne Orbs kommen dagegen wie gewohnt der Gesundheit zu Gute. Fündig wird man meist in Kisten, doch hinterlassen auch besiegte Feinde oft die begehrten Energie-Kügelchen. Das Finden von Gorgonen-Augen verlängert wie gehabt die Gesundheitsleiste, während Phönixfedern den gleichen Effekt für die magische Energie bewirken. Mittlerweile reichen aber bereits drei Funde für die Verbesserung aus. Die Minotaurenhörner sorgen dagegen dafür, dass der Einsatz des Helios-Kopfes und Apollo-Bogens aufgewertet wird. Hat man sich genügend durch das Fleisch der Gegner geschnetzelt, steht irgendwann auch Spartas Rage als Spezialaktion zur Verfügung. Drückt man auf beide Analogsticks gleichzeitig, schwingt Kratos die Klinge des Olymps und ist für einen gewissen Zeitraum unverwundbar. Cool: In dieser Zeit wird ein stylischer Farbfilter aktiviert, der die Action in ein ganz neues Licht taucht.
Schnelle Reaktionen
Aber was nützen die besten Waffen, wenn man nicht mit ihnen umgehen kann? Zum Glück lässt sich Kratos noch genau so intuitiv und dynamisch mit dem Controller steuern, wie man es aus den Vorgängern kennt – auch wenn man es manchmal vielleicht mit dem Copy & Paste etwas übertrieben hat, denn er schleudert die Ketten oder zerreißt seine Gegner noch auf die gleiche Art und Weise, wie er es schon bei seinem ersten Auftritt anno 2005 getan hat. Auch bei einigen Animationen scheint man einfach nur den HD-Konverter angeschmissen zu haben, anstatt sich ein paar neue Bewegungen auszudenken. Nicht falsch verstehen: Die Bewegungen sehen hervorragend aus, der Umgang mit den Waffen fühlt sich super an und Aktionen wie das Ausweichen funktionieren immer noch tadellos; aber der Déjà-vu-Effekt ist trotz einiger Neuerungen im Spieldesign
oft sehr groß. Aber so gefällt es mir immer noch besser als auf Biegen und Brechen neue Ideen einzubringen, die nicht ins Hack’n Slay-Konzept passen, das bei der God of War-Serie noch immer zu den besten gehört.
Atemberaubende Technik?
Technisch ist God of War III eine kleine Offenbarung – mit leichten Abstrichen. Wie die Grafikengine mit den Polygonen jongliert und welche Masse an Gegnern sie dem Spartaner entgegenschleudert, ist zusammen mit den atemberaubenden Kulissen und Bildschirm füllenden Endgegnern eine Meisterleistung. Doch diese Masse an Details und sehenswerten Partikel- sowie Lichteffekten fordern ihren Tribut: Während Dante’s Inferno durchgängig mit 60 Bildern pro Sekunde für eine butterweiche Darstellung sorgt, kommt die Bildrate bei God of War III mit leichten Rucklern immer wieder ins Stocken. Das ist nicht sonderlich dramatisch, aber wer zuvor den Höllentrip mit Dante absolviert hat, merkt den Unterschied. Zudem hat Visceral bei den Partikeleffekten bessere Arbeit geleistet – die flackernden Fackeln im Sturm sehen mit ihren sprühenden Funken z.B. einen Tick besser aus als auf dem Weg zum Olymp. Trotzdem hinterlässt auch der Gott des Krieges einen fantastischen Eindruck und kann die freche Kopie als Gesamtpaket sogar übertreffen. Das Gegnerdesign ist hier abwechslungsreicher und sorgt immer wieder für Überraschungen, während Dante schon zu Beginn fast alles auffährt, was sich ihm während seinem Abstieg in die Hölle in den Weg stellt. Bei der festen Kameraführung, die maßgeblich zur cineastischen Präsentation beiträgt, haben beiden Kandidaten mit leichten Problemen zu kämpfen, so dass man die Hauptfigur schon mal aus den Augen verlieren kann.
Habs mir jetzt endlich mal für nen 10er gegönnt und muss sagen, dass ich das Spiel ziemlich überbewertet finde. An 2 Abenden war es durch und nebenbei auch 80% der Trophäen, ohne auf diese geachtet zu haben. Die Inszenierung und Grafik ist durchaus der Hammer, wenn auch die brutalen Hinrichtungen manchmal eine ziemliche Perversion sind. Das Kampfsystem ist ziemlich einfach und stumpf, bei manchen Bossen wird es schwerer, wenn man den Angriffen ausweicht, anstatt alles zu ingorieren und einfach draufzuhauen.
Mehr als 10€, ist es nicht wert. Nach den 2 Abenden, werde ich es wohl eh nie wieder spielen.
Unter Pro (Sontiges), hätte man ruhig "keine Installation nötig!" hinzufügen können.
Finde das sollte hervorgehoben werden. GoWIII bringt immerhin 35GB auf die Waage. Für jemanden, dessen HD randvoll ist, sicherlich ein Positives.
Das Game ist die Perversion himself, im positiven Sinne.
Sollte man aufjedenfall mal gespielt haben, ein Bild gewaltiges episches Game. Und nicht die gewaltige 5.1 Anlage vergessen die ist bei diesem Titel pflicht