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Jericho (Shooter) – Jericho

Eine bizarre Mischung: Clive Barker als Designer und Ideengeber, dessen Vorgänger »Undying« von der Kritik geliebt, aber von der Kundschaft verschmäht wurde. Mercury Steam als Entwickler, deren spaßig-buntes »Scrapland« die Charts nicht mal mit Zeiss-verbesserten Roboter-Stielaugen zu sehen bekamen. Und schließlich noch Codemasters als Publisher, im Shooterfach nicht eben eine große Nummer. Wie gut kann das gehen?

© Codemasters / Codemasters

Clive Barker ist nicht gerade ein Meister der Subtilität: Die von ihm erschaffenen Figuren würden normalerweise für die Albträume von einem Dutzend Designer ausreichen, seine dezent kranke Phantasie spiegelt sich nicht nur in

Die Quicktime Reactions kommen unerwartet, erfordern schnelle Reflexe und sind für die meisten Tode im Spiel verantwortlich – allerdings können sie problemlos wiederholt werden.
seinen Filmen und Büchern, sondern auch in den Spielen wider. Jericho ist voller leichenblasser Zombies mit großen Messern statt Armen, wankenden Gammelfleischhaufen mit eitrigen gelben Pickeln und Bossen, die eben ihre Bauchdecke öffnen, um einen Schwall Gedärme 

über dem Jericho-Team zu verteilen – genauso wenig Mittagspausen-kompatibel wie die Hektoliter Blut, die an jeder Ecke herumspritzen, die abfetzenden Körperteile bei starken Treffern oder die brummenden Fliegenschwärme, die getötete Gegner zerfleischen. Splatter mag seine Daseinsberechtigung haben, aber Splatter des Splatters wegen wirkt auf Dauer einfach nur stumpf – so wie in Jericho. Davon abgesehen kennen die Gegner eigentlich nur einen Weg: Gerade auf den Waffenlauf des Spielers zu, weswegen über weite Teile der Mann mit der Minigun die beste Wahl ist, ganz besonders, da die Feinde bizarre Mengen einstecken können.

Französisch stöhnende Zombies

Technisch ist Jericho vor allem eines: dunkel. Dunkler als ein Kind der Eltern Doom 3 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=193′)“>

und F.E.A.R. <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5583′)“>
, dem man die Taschenlampe geklaut hat. Davon habt ihr dankbarerweise eine dabei, die zumindest etwas Licht in die Sache bringt. Und siehe da: Besonders die beeindruckend filigran designten Figuren sind verdammt gut gelungen und animiert. Die streng linear aufgebauten Levels bieten wenig Spektakuläres, aber auch wenig Anstößiges – Durchschnittsware eben. Dazu noch ein paar schöne Effekte wie die gut wirkende Tiefenunschärfe und schon haben wir eine ganz gut aussehende Suppe, die darüber hinaus auch keine allzu hohen Anforderungen an die Hardware stellt, etwa vergleichbar mit TimeShift <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=6526′)“>
. Ihr solltet allerdings nicht am RAM sparen, denn die Ladezeiten sind (logischerweise besonders auf 360 und PS3) erschreckend lang – aber mit langsam ins Bild getippten Story-Schnipseln immerhin gut getarnt. Wo wir schon dabei sind: Die Story aus Barkers Feder um 

die Jericho-Truppe, die in verschiedenen Zeitzonen für Ruhe im Kontinuum sorgt, ist nett – aber auch nicht mehr. Immerhin ist das Intro-Video technisch

Das Gegnerdesign entstammt den tiefsten Abgründen von Clive Barkers dunkler Seele – Spielern mit schwachem Magen dürfte sich derselbe des Öfteren umdrehen.
sehr ansprechend, innerhalb des Spiels bekommt ihr den größten Teil der Geschichte direkt in Spielgrafik und über Gespräche vorgesetzt. Diese erfolgen nicht nur in ordentlichem Deutsch, sondern auf Wunsch auch in vier anderen Sprachen, zu denen es auch jeweils einblendbare Untertitel gibt, um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden.

Nach etwa sieben bis acht Stunden solltet ihr am Ende eurer halbgöttlichen Mission angekommen sein – und danach gibt es nicht viel mehr zu tun: Kein Mehrspielermodus weit und breit! Was sehr schade ist, denn nicht nur hätten die verschiedenen Charakterklassen interessante Gefechte ermöglicht, auch hätte sich ein kooperativer Modus ziemlich aufgedrängt. Naja, immerhin könnt ihr ja zum Telefonhörer greifen, und für 1,24 Euro/min die Codemasters-Hotline anrufen, um Cheatcodes zu erfahren…