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Kult: Heretic Kingdoms (Rollenspiel) – Kult: Heretic Kingdoms

Kult klingt nach einem Epos, das man als actionorientierter Rollenspieler einfach haben muss. Bereits in unserer Vorschau zeigten wir uns allerdings skeptisch, obwohl die Macher mit der von Chris Bateman stammenden Story um eine weibliche Inquisitorin reizvolle Abenteuer versprachen. Ob die Fraktion der virtuellen Jäger und Sammler das ketzerische Fantasy-Abenteuer wirklich braucht?

© 3D People / Project 3 Interactive

Gott ist tot!

Paradox ist, dass in der Welt von Kult alle Kulte verboten sind. Und das hat auch seinen guten Grund, denn der letzte Gottkönig hat sich beim einfachen Volk nicht gerade beliebt gemacht. Der geisteskranke Theokrat missbrauchte die ihm verliehene Macht, um ungestraft zu morden. Nach seinem Sturz setzte sich daher die nicht ganz falsche Einsicht durch, dass Religion den Anfang allen Übels darstellt.

Immerhin – ohne Nachladen könnt ihr Gebäude betreten und mit den Leuten quatschen.

Die Menschen schworen zwar öffentlich ihrem Glauben ab, doch huldigen sie weiter im Verborgenen den alten Götzen. Einzig die Inquisition der Ketzer stemmt sich dagegen, indem sie alle Kulte bekämpft.

Handlung Nebensache

Ihr spielt eine häretische Inquisitorin, die sich auf die langwierige Suche nach „Gottschlächter“ macht. Die magische Klinge ist aus jenem Kloster verschwunden, in dem man sie seit dem Niedergang des Theokraten verwahrte. Leider spielt die außergewöhnliche Geschichte ansonsten keine große Rolle, weil ihr die Hauptzeit mit dem Lösen kaum erwähnenswerter Nebenaufgaben beschäftigt seid, bei denen ihr immerhin auch böse handeln könnt. Die Story gewinnt so nur langsam an Fahrt: Ab und an bekommt ihr ein vertontes Storyhäppchen serviert, das mittels bleistiftartiger Zeichnungen erzählt wird.

Genretypisches Prinzip

Bei Kult gibt es nur einen weiblichen Charakter, den ihr im Laufe des Spiels in fünf Klassen wie Ritter, Magie oder Dieb verwandeln könnt. Der für Action-Rollenspiele nur zu typische Dreiklang aus Monsterkillen, Einkaufen und Aufsteigen wird eigentlich nur dadurch erschwert, dass euer Inventar viel zu klein ist. So ist es beispielsweise schon vom Abwurf eines einzigen Gegners überfüllt. Um nicht

Nest oder Dungeon? Aus dieser Übersichtskarte wählt ihr euer Reiseziel aus. 

ständig zwischen den wenigen Läden und den Jagdgründen hin- und herzurennen, könnt ihr eurer Heldin immerhin Taschen kaufen, die ein wenig mehr Platz bieten. Ein Stadtportal wie bei Diablo <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1576′)“>

gibt es nicht. Die Werte für Magie, Geschick, Nah- und Fernkampf verbessert ihr mit Erfahrungspunkten.

Gutes oder böses Mädchen?

Grundsätzlich sind Gut-Böse-Entscheidungen natürlich zu begrüßen, da sie das Spiel in der Regel wiederspielbar machen. Aber was haben sie für einen Sinn, wenn sie gar keine Auswirkungen aufs Geschehen haben? Anders als bei Knights of the Old Republic <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2219′)“>
spielt es in Kult keine Rolle, ob ihr die koboldartigen Sklaven nun befreit oder deren Zivilisation mit ein paar Schwerthieben oder Feuerkugeln auslöscht. Weder wirkt sich das negativ auf den Spielverlauf aus noch verändert sich das Wesen eurer Heldin. Abgesehen von diesen Entscheidungen sind die faden Multiple-Choice-Dialoge im Spiel alles andere als interaktiv.