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Lies of P (Action-Adventure) – Dieses Soulslike hat die Nase vorn!

Soulslikes gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, doch Lies of P stach vor seinem Release dank der Pinocchio-Vorlage nicht nur mit seiner langen Nase, sondern auch mit atmosphärischen Bloodborne-Anleihen aus der Masse hervor. Weil gerade in diesem überschwemmten Genre die Qualität enorm schwankt und viele mögliche Fallstricke zwischen ambitionierten Ideen und einem gelungenen Ergebnis liegen, muss sich jeder Vertreter einigen Fragen stellen: Wie fühlt sich das Kampfsystem an? Was für Bosskämpfe erwarten den Spieler? Wie steht es um den Schwierigkeitsgrad? Und vor allem: Wie grenzt man sich von den viel gepriesenen Vorlagen ab? Der südkoreanische Entwickler und Publisher Neowiz hat sich mit Lies of P alle Mühe gegeben, Antworten zu liefern und unser Test klärt auf, ob man beim Marketing im Vorfeld die Wahrheit erzählt oder munter gelogen hat.

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Fazit

Damit meine Nase nicht den Bildschirm vor mir durchbohrt, bleibe ich selbstverständlich auch im Fazit bei der Wahrheit: Da ich erst in Lies of P reinfinden musste und mir Pinocchios Kampfkünste zunächst ziemlich ernüchternd erschienen, sah ich vor meinem geistigen Auge anfangs eine schrecklich zähe Spielerfahrung vor mir. Glücklicherweise hat es dann doch noch überraschend schnell Klick gemacht und ich konnte meinen Aufenthalt in Krat über fast 50 Stunden, von denen nicht wenige für die bockschweren Bosskämpfe draufgingen, mehr als genießen. Die Gründe dafür sind zahlreich: Da wären die intensiven Endgegner, die perfekte Paraden für Erfolgserlebnisse verlangen, dank fairer Speicherpunkte aber nur äußerst selten zu Frust geführt haben. Oder die eigenen Ideen wie der Schleifstein, die Mechanik rund um die letzte Pulszelle und die Vielzahl an Waffen, mit denen ich mein ganz eigenes Mordinstrument basteln darf. Das gelungene Level-Design natürlich, das mit organischen Abkürzungen und clever platzierten Gegnern überzeugt. Und die stimmige Atmosphäre, die vom düsteren Krat und dem sparsam, aber effektiv eingesetzten Sounddesign transportiert wird. Lies of P macht vieles richtig und wenig falsch: Kleinigkeiten wie die nervige Instakill-Mechanik, das limitierte Leveln und die nachladenden Texturen strafen den ambitionierten Versprechen vor Release keine Lügen. Und so lässt sich dem südkoreanischen Soulslike als größter Kritikpunkt nur die im Vergleich zu den offensichtlichen Inspirationen zu geringe Abgrenzung durch echte Originalität vorwerfen.

Wertung

PS5
PS5

Inspiriert von der Spitzenklasse und mit eigenen, wenn auch zu wenigen Ideen angereichert: Lässt man das From Software-Portfolio außen vor, gehört Lies of P zu dem Besten, was sich im Soulslike-Genre tummelt.

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Erläuterung

  • Es gibt eine Digital Deluxe-Edition, die für einen Aufpreis von 10 Euro einige kosmetische Inhalte und einen Vorabzugang von 72 Stunden gewährt.

Kommentare

45 Kommentare

  1. hydro in progress hat geschrieben: 27.09.2023 22:54 Ich frage mich, warum man nicht einfach verschiedene Schwierigkeitsgrade anbietet. Auch bei anderen Soulslike. Remnant 2 hat's vorgemacht und es hat wunderbar funktioniert.
    Ich hätte persönlich nichts dagegen, aber gerade bei den Souls Games könnte man argumentieren, dass es Teil des Spielerlebniss und der Atmosphäre ist. Es gibt einem dieses Gefühl von Gefahr und Fragilität, was enorm zur Erfahrung beiträgt. Ich seh das ein wenig so, als würde man versuchen einem Horror Game einen Modus zu verpassen, der weniger gruselig ist.

  2. Das ist ein guter Punkt. Hatte lange "Angst" vor den Soulslikes und bin erst durch Elden Ring ans Genre gekommen. Jetzt habe ich das Meiste von FS nachgeholt und muss im Rückblick sagen, dass stark übertrieben wird, was die Schwierigkeit angeht. Nämlich unter anderem deshalb: Das schöne an den Spielen ist, dass man sich den Schwierigkeitsgrad quasi selbst aussuchen kann. Bei keinem Titel stimmt das so sehr wie bei Elden Ring, wo man vielen Challenges ja sogar räumlich aus dem Weg gehen kann. Aber ob man quasi "overleveld" oder Summons beschwört, ändert den Schwierigkeitsgrad gewaltig. Ich hab zwar nie gegrinded nur um aufzuleveln, aber ich nehme schon gerne alles mit, was mit das Spiel an Hilfe anbietet (und kein Glitch ist). Und da gibt es bei Sekiro deutlich weniger bis quasi gar nichts.

  3. AlexanderMariaGockel hat geschrieben: 13.10.2023 13:44 .Insgesamt fand ich es auch gar nicht so schwer wie vielerorts behauptet, muss aber sagen, dass ich es erst mit Patch angefangen habe zu spiele und bei dieser Art immer den easy Weg gehe, also Spirits summon wann immer es geht :)
    Bin selber noch am Anfang (3. Boss). Sollte es bei Lies of P nicht potentiell möglich sein sich OP zu grinden? Hier hätte man im Vergleich zu Sekiro einen erheblichen Vorteil was den Schwierigkeitsgrad angeht. In Sekiro war man wirklich komplett alleine auf sich und seine Skills gestellt.

  4. Pingu hat geschrieben: 15.10.2023 11:05 Das ist doch ein Zweitaccount von dir Jonas. :P
    Könnte man meinen. Ich habe mich und Jonas auch noch nie in selben Raum gesehen. Hm...
    Berechtigte Kritik Amin einem angemessenen Ton vorgetragen, da sind wir uns sicherlich einig, ist immer willkommen. Dieser Tage ist es aber allgemein so, dass besonders negatives Feedback, meist alles andere als angemessen vorgetragen, sehr viel Raum einnimmt. Und für jedes schlechte Feedback braucht es 5 x positives, zum Ausgleich. Dieser allgemeine Trend ist auch an 4P nicht vorbei gegangen. Wo es viel berechtigte Kritik gab und gibt aber auch viel, übermäßig viel, der anderen Seite. Daher nehme ich mir lieber die Zeit für positives Feedback. Das kommt in meiner Wahrnehmung nämlich häufig zu kurz, kann, wenn es authentisch ist, einiges bewegen und für mein persönliches Wohlbefinden ist es auch besser wenn ich Zeit und Energie in Dinge stecke, die ich positiv finde als die, die mich aufregen.
    Genau deshalb frag ich mich ja auch seit Jahren, ob ich mich an Sekiro trauen soll (yea, Kreis geschlossen!)

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