Fazit
Damit meine Nase nicht den Bildschirm vor mir durchbohrt, bleibe ich selbstverständlich auch im Fazit bei der Wahrheit: Da ich erst in Lies of P reinfinden musste und mir Pinocchios Kampfkünste zunächst ziemlich ernüchternd erschienen, sah ich vor meinem geistigen Auge anfangs eine schrecklich zähe Spielerfahrung vor mir. Glücklicherweise hat es dann doch noch überraschend schnell Klick gemacht und ich konnte meinen Aufenthalt in Krat über fast 50 Stunden, von denen nicht wenige für die bockschweren Bosskämpfe draufgingen, mehr als genießen. Die Gründe dafür sind zahlreich: Da wären die intensiven Endgegner, die perfekte Paraden für Erfolgserlebnisse verlangen, dank fairer Speicherpunkte aber nur äußerst selten zu Frust geführt haben. Oder die eigenen Ideen wie der Schleifstein, die Mechanik rund um die letzte Pulszelle und die Vielzahl an Waffen, mit denen ich mein ganz eigenes Mordinstrument basteln darf. Das gelungene Level-Design natürlich, das mit organischen Abkürzungen und clever platzierten Gegnern überzeugt. Und die stimmige Atmosphäre, die vom düsteren Krat und dem sparsam, aber effektiv eingesetzten Sounddesign transportiert wird. Lies of P macht vieles richtig und wenig falsch: Kleinigkeiten wie die nervige Instakill-Mechanik, das limitierte Leveln und die nachladenden Texturen strafen den ambitionierten Versprechen vor Release keine Lügen. Und so lässt sich dem südkoreanischen Soulslike als größter Kritikpunkt nur die im Vergleich zu den offensichtlichen Inspirationen zu geringe Abgrenzung durch echte Originalität vorwerfen.
Wertung
Inspiriert von der Spitzenklasse und mit eigenen, wenn auch zu wenigen Ideen angereichert: Lässt man das From Software-Portfolio außen vor, gehört Lies of P zu dem Besten, was sich im Soulslike-Genre tummelt.
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Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
Erläuterung
Es gibt eine Digital Deluxe-Edition, die für einen Aufpreis von 10 Euro einige kosmetische Inhalte und einen Vorabzugang von 72 Stunden gewährt.
Btw das Spiel ist gerade im Neowiz Sale auf Steam
Das ist ein guter Punkt. Hatte lange "Angst" vor den Soulslikes und bin erst durch Elden Ring ans Genre gekommen. Jetzt habe ich das Meiste von FS nachgeholt und muss im Rückblick sagen, dass stark übertrieben wird, was die Schwierigkeit angeht. Nämlich unter anderem deshalb: Das schöne an den Spielen ist, dass man sich den Schwierigkeitsgrad quasi selbst aussuchen kann. Bei keinem Titel stimmt das so sehr wie bei Elden Ring, wo man vielen Challenges ja sogar räumlich aus dem Weg gehen kann. Aber ob man quasi "overleveld" oder Summons beschwört, ändert den Schwierigkeitsgrad gewaltig. Ich hab zwar nie gegrinded nur um aufzuleveln, aber ich nehme schon gerne alles mit, was mit das Spiel an Hilfe anbietet (und kein Glitch ist). Und da gibt es bei Sekiro deutlich weniger bis quasi gar nichts.
Berechtigte Kritik Amin einem angemessenen Ton vorgetragen, da sind wir uns sicherlich einig, ist immer willkommen. Dieser Tage ist es aber allgemein so, dass besonders negatives Feedback, meist alles andere als angemessen vorgetragen, sehr viel Raum einnimmt. Und für jedes schlechte Feedback braucht es 5 x positives, zum Ausgleich. Dieser allgemeine Trend ist auch an 4P nicht vorbei gegangen. Wo es viel berechtigte Kritik gab und gibt aber auch viel, übermäßig viel, der anderen Seite. Daher nehme ich mir lieber die Zeit für positives Feedback. Das kommt in meiner Wahrnehmung nämlich häufig zu kurz, kann, wenn es authentisch ist, einiges bewegen und für mein persönliches Wohlbefinden ist es auch besser wenn ich Zeit und Energie in Dinge stecke, die ich positiv finde als die, die mich aufregen.
Genau deshalb frag ich mich ja auch seit Jahren, ob ich mich an Sekiro trauen soll (yea, Kreis geschlossen!)