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Lost in Blue (Rollenspiel) – Lost in Blue

Am kommenden Montag wird die Fernsehserie Lost zum großen Finale ansetzen. Serienfans warten gespannt auf die Auflösung all der Geheimnisse, die über Wochen für Spannung sorgten. Wer den Kampf ums Überleben auf einer Insel am eigenen Leib erleben will, kann auch auf dem DS ein Ticket ins Ungewisse buchen: Lost in Blue heißt das Abenteuer, das zwar inhaltlich nichts mit dem TV-Spektakel zu tun hat, aber ein ähnliches Szenario bietet.

© Konami / Konami

Fazit

Als die ersten Trailer zu Lost in Blue über meinen Monitor schwirrten, war ich begeistert: eine einsame Insel, der Kampf ums Überleben, das Erkunden im Team – all das schürte die Hoffnung auf ein packendes Survival-Abenteuer. Und zu Beginn ist man tatsächlich fasziniert, denn Konami kann nicht nur eine glaubwürdige Stimmung aus Verzweiflung und Idylle aufbauen, sondern auch die Mikro- und Touchtechnik des DS sinnvoll einsetzen: Man pustet in die Glut, rüttelt an Bäumen, jagt mit dem Stiftspeer. Aber dann entsteht eine elende Endlosschleife der immer gleichen Aktionen. Dann erlebt man statt Erkundung und Abenteuer tagtäglich ein knallhartes, sich wiederholendes Nahrungs- und Zeitmanagement. Man vermisst das Mysteriöse, das Unerwartete. Und so schleicht sich eine ermüdende Routine ein und würgt die Faszination, bis man vor Verärgerung flucht. Das hätte das Spiel zugrunde richten können, wenn da nicht das letzte Drittel wäre: Plötzlich punktet das Abenteuer mit frischem Knobelfair und weckt noch mal die erzählerische Neugier. Wer die Zähne zusammen beißt und durchhält, wird Lost in Blue trotz seiner klaren Schwächen mögen – vielleicht sogar lieben. Aber es ist weit weg von der erhofften Klasse.