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Need for Speed: Nitro (Rennspiel) – Need for Speed: Nitro

Nach den meist lieblosen Wii-Umsetzungen der Need for Speed-Titel war die Zeit reif für eine Veränderung: Während PS3-, 360- und PC-Besitzer in diesem Jahr schon mit Shift Gas geben durften, hat man für Wii und DS mit Nitro ein völlig neues Spiel entwickelt, das auf die Leistungen der beiden Nintendo-Systeme zugeschnitten sein soll und den Arcade-Fahrspaß in den Mittelpunkt rückt. Eine clevere Entscheidung?

© EA Montreal / Electronic Arts

Volles Rennprogramm

Neben den üblichen Rundrennen müssen auch Ausscheidungs-Events überstanden, Rundenzeiten geknackt sowie Radarfallen mit möglichst hohen Geschwindigkeiten ausgelöst werden. Daneben stehen auch Drift- und Drag-Events zu Auswahl. Während man bei Ersteren möglichst stilvoll durch die Kurven rutschen sollte, ist bei Letzteren vor allem der perfekte Zeitpunkt zum Schalten und eine freie Fahrspur entscheidend für den Sieg. Die Drag-Rennen sind übrigens der einzige Modus, bei dem man manuell schalten kann bzw. muss – in allen übrigen Wettbewerben geht man ausschließlich mit einem Automatik-Getriebe an den Start. Ein lustiges, aber eigentlich unnützes Feature am Rande: Der Führende rast nicht einfach nur an den Gebäuden vorbei, sondern „taggt“ sie gleichzeitig auch mit seinem ganz persönlichen Logo, so dass sich die Kulisse immer wieder durch die farbenfrohen Graffitis verändert. Das Ganze passiert völlig automatisch und hat keinen tieferen Sinn, aber witzig ist es irgendwie trotzdem. Schade, dass man nicht auch inhaltlich etwas mit dem Features gemacht hat. So

Leistungs-Upgrades gibt es keine. Doch dafür kann man seine Boliden in der Werkstatt lackieren und an der Optik feilen.

hätten sich z.B. gerade im Mehrspieler-Modus Sektorenrennen angeboten, in denen der jeweils Schnellste einen Sektor „owned“

und markiert. Wer am Ende die meisten Bestzeiten aufgestellt und damit die meisten Tags verteilt hätte, wäre der Sieger gewesen. Überhaupt mangelt es der Karriere trotz abwechslungsreicher Events etwas an Tiefe.

Sternesammler

Neben Preisgeldern, die in den Kauf von neuen Fahrzeugen investiert werden können, winken den Fahrern auch bis zu fünf Sterne als Belohnung. Mit einem Sieg allein ist es dabei nur selten getan, denn selbst wenn man ganz oben auf dem Podest steht, bekommt man in der Regel nur maximal drei der fünf möglichen Sterne. Den Rest verdient man sich erst, wenn man auch noch eine vorgegebene Rundenzeit unterbietet und dabei zusätzlich so stylisch durch die Kurven schlittert, bis man eine bestimmte Drift-Punktzahl übertrifft. Erst wenn man genug Sterne beisammen hat, öffnen sich die Pforten zu neuen Events und Städten. In der Karriere werden insgesamt drei Pokale ausgefahren, bei denen sich gleichzeitig auch Wagenklasse und Schwierigkeitsgrad erhöhen. Trotzdem schwanken die Anforderungen schon beim Bronze-Pokal relativ stark: Während man vor allem bei Rund- und Ausscheidungsrennen auch aufgrund der Gummiband-KI gemütlich aufs Podest rast, stellen die Drift- und Zeitrennen z.T. eine große Herausforderung dar. Zudem ist es etwas nervig, dass man bei jedem Pokal die einzelnen Städte erneut freischalten muss. Vorher gilt es allerdings, den Grand Prix zu gewinnen, bei dem man in fünf aufeinander folgenden Rennen Punkte sammeln muss. Die einzelnen Lokal-Matadore, die

Stimmungsvolle Kulissen und ein gelungenes Geschwindigkeitsgefühl zeichnen Nitro aus.

allesamt in lustigen Zwischensequenzen vorgestellt werden, geben ihren Nr.1-Status allerdings erst dann auf, wenn man alle Sterne der jeweiligen Stadt gewonnen hat.

Splitscreen-Duelle

Was vielen modernen Rennspielen fehlt, ist für Nitro Ehrensache: Positionskämpfe im Splitscreen! Bis zu vier Fahrer dürfen sowohl an Einzelrennen als auch in der Karriere mit um den Sieg fahren – selbst die Aufteilung in zwei Teams ist möglich. Leider bleibt es bei lokalen Duellen, denn einen Onlinemodus findet man hier nicht. Auch wäre es schön gewesen, auch mal in die Rolle eines Cops zu schlüpfen und dabei Jagd auf die Verkehrssünder zu machen. So bleibt es aber bei den altbekannten, aber trotzdem spaßigen Standard-Modi, die trotzdem für genügend Abwechslung und Action auf den Pisten sorgen.