Unbeschwertes Rollenspielglück
NN hat im normalen Modus eine hervorragende Spielbalance, die Euch ohne große Probleme stetig vorankommen lässt. Die Gegner sind meist locker in die ewigen Jagdgründe zu befördern und ihre Stärke wird zudem noch farblich markiert: grün ist leicht, lila fast nicht zu schaffen. Und wenn kein Heiltrank in Sicht ist und die Lebenspunkte bedrohlich schwinden, kann man fast überall rasten bis alle wieder topfit sind. Die Entwickler haben hier ordentlich Inspiration bei aktuellen Online-Rollenspielen getankt und sich deutlich um unbeschwertes Spielvergnügen bemüht. Dazu trägt auch der Rückrufstein bei, der Euch immer einen freien Teleport zum Heiler garantiert – nur der Rückweg kostet ein wenig Gold. Gerade dieses Feature macht das Heldenleben leichter. BG2-Kenner können daher ruhig im Hardcore-D&D-Modus spielen.
Die Party ist vorbei
Stand in BG2 noch die eigene Party im Vordergrund, die aus einer Handvoll Abenteurern bestehen konnte, die durch herrliche Streitereien oder gegenseitige Komplimente für Stimmung sorgten, zeigt sich NN enttäuschend spartanisch: Euer selbst erschaffener Held kann nur von einem Abenteurer begleitet werden – Gruppendynamik ade. Ihr habt zwar wieder die Qual der Wahl zwischen einem halben Dutzend Aspiranten mit skurrilen Hintergrundstorys und eigenen Quests, aber es gibt keine witzigen Kommentare mehr, keine Zicken, keine Mätzchen. Im Grunde bleibt es im zwischenmenschlichen Bereich bei Kampfanweisungen wie „Beschütze mich!“ oder „Halte die Stellung!“. Selbst auf das Inventar Eures Begleiters könnt Ihr nicht zugreifen, keine Waffen oder Rüstungen tauschen – unverständlich. Einen kleinen Trost bieten da nur beschworene Kreaturen wie Panther oder Bären, die z.B. den Waldläufer begleiten.
__NEWCOL__Ein Sommer voller Quests
Falls Ihr zu den Spielern gehört, die nicht nur der Hauptgeschichte folgen, sondern auch jede kleine Nebenaufgabe meistern, gibt es eine freudige Nachricht: Auch wenn NN nicht an die 200 Mammut-Stunden von BG2 herankommt, sorgen Dutzende von interessanten Nebenquests für über 50 Stunden Fantasy-Unterhaltung. Dabei wird Euch nicht erzählerische Schmalspurkost geboten, sondern teilweise höchst amüsante, tragische und verzwickte Anekdoten zum Besten gegeben, die Niewinter und Umgebung erst richtig Leben einhauchen – ein Pläuschchen lohnt sich fast immer. Zu loben ist hier auch die interaktive Mini-Map, die wichtige Orte kennzeichnet und sich beschriften lässt. Besonders motivierend ist die freie Wahl des nächsten Schrittes, denn meist könnt Ihr selber entscheiden, was Ihr zuerst erledigt oder welchen Hinweisen Ihr nachspüren wollt. Damit spielt sich NN trotz der linearen Story erfrischend offen. Alle Quests werden übrigens im vorbildlichen Tagebuch vermerkt. Im Gegensatz zu Morrowinds Wust an Informationen ist hier alles schön übersichtlich nach Priorität und Status aufgelistet: Jede erledigte Aufgabe kommt in einen eigenen Ordner – sehr schön.
/e: Ok, ich hab noch ein bisschen was gelesen.
Du scheinst mal wieder nicht richtig zu verstehen. Ich hab nichts gegen eine Party an sich - im Gegenteil! Ich mag Rollenspiele, in denen ich mit Gefährten rumgurke sehr gerne, wesentlich mehr sogar, als "Einer gegen den Rest der Welt!".
Es geht mir nur darum, dass es aus rollenspieltechnischer Sicht total bescheuert ist, jeden NPC mitnehmen zu müssen! Warum muss ich den bösen Waldläufer mitnehmen, wenn ich das nicht will?...
In diesem Spiel fühle ich mich so richtig...
Ne, BG2 ist zwar auch nicht mein LieblingsRPG, aber es ist trotzdem um Welten besser als NWN2. Letzteres ist nicht schlecht, aber mehr auch nicht.
dann ercheatet man sich das bisschen erfahrung
NWN2 hole ich mir, habe es mal in foren durchgelesen, was die Leute dazu geschrieben haben. Auf jeden fall interessant. Und Wizardry 8 gibt es auch hinzu Drakensang aber nicht, das soll nicht so der Hit sein.