Freies Klauen für alle
Wo die zahlreichen Quests mit Einfallsreichtum glänzen, enttäuscht die KI der NPCs mit teilnahmslosem Verhalten: Zwar bemerken einige Figuren noch Eure gezückten Klingen und weisen Euch darauf hin, diese bitte abzulegen. Aber scheinbar hat noch niemand etwas von Privatsphäre oder Diebstahl gehört. Ihr könnt in jedes Haus eindringen und jede Kiste und Truhen öffnen, die eindeutig zum Privatbesitz eines NPCs gehört. Das ist gerade für Schurken ziemlich bitter, denn der Nervenkitzel des Schleichens und unerkannten Stehlens ist futsch. Wenn man bedenkt, dass die NPCS in BG2 Diebstähle sofort meldeten oder zum Angriff übergingen, ist das ein sehr enttäuschender Rückschritt Richtung Action-Rollenspiel.
Schatzkisten-Tombola
Zufallsgenerierte Schätze machen jede Kiste und jede Truhe zur kleinen Überraschungs-Tombola: Gold, Heiltränke, Pfeile, Edelsteine – alles kann drin sein. Einerseits hat man irgendwie das Gefühl, dass es zu viele herrenlose Kisten gibt, die mit Gold und Gegenständen gefüllt sind. Hier gewinnt NN schon fast Arcade-Charakter à la Gauntlet. Andererseits trägt diese Schwemme an Kisten auch zum Suchtfaktor bei, den Hunderte von Tränken, Waffen und Rüstungen ausmachen. Diablo & Co lassen nicht nur hier grüßen, sondern in positiver Hinsicht auch bei der Kombination von Gegenständen: Schwerter lassen sich z.B. mit dem richtigen Edelstein bei einem Schmied verzaubern und so mit netten Zusatzattacken versehen. Auch spektakuläre magische Gegenstände lassen sich mit den richtigen Zutaten brutzeln.
Pen&Paper meets PC
Im Multiplayer-Modus könnt Ihr wie schon bei BG2 die ganze Story kooperativ mit Freunden durchspielen – im LAN oder über das Internet. Dass man hier viel Geduld und am besten Headset-Kommunikation braucht, ist schon seit BG2 bekannt. Aber der wahre Multiplayer-Reiz geht ohnehin von selbst gebastelten Abenteuern oder den Spielleiter-Sitzungen aus, wo einer von Euch im Hintergrund die Fäden zieht. Voraussetzung für diese Freiheit ist das Aurora Toolset: Damit haben die Entwickler ihre Schatzkiste geöffnet und Euch freien Zugang zum prall gefüllten D&D-Universum verschafft – Statistiken, Grafiksets, Figuren, Skripte. Der Traum, die optischen und akustischen Stärken des Computer-Rollenspiels mit der Atmosphäre und Kreativität der Pen&Paper-Sitzungen zu verbinden, ist tatsächlich Wirklichkeit geworden. Auf einfachste Art und Weise lassen sich eigene Fantasy-Welten samt Story zaubern. Trotzdem können wir dieses hervorragende Feature nicht in die Multiplayer-Wertung einbeziehen, weil letztlich Eure Fähigkeiten hier über den Spielspaß entscheiden.
/e: Ok, ich hab noch ein bisschen was gelesen.
Du scheinst mal wieder nicht richtig zu verstehen. Ich hab nichts gegen eine Party an sich - im Gegenteil! Ich mag Rollenspiele, in denen ich mit Gefährten rumgurke sehr gerne, wesentlich mehr sogar, als "Einer gegen den Rest der Welt!".
Es geht mir nur darum, dass es aus rollenspieltechnischer Sicht total bescheuert ist, jeden NPC mitnehmen zu müssen! Warum muss ich den bösen Waldläufer mitnehmen, wenn ich das nicht will?...
In diesem Spiel fühle ich mich so richtig...
Ne, BG2 ist zwar auch nicht mein LieblingsRPG, aber es ist trotzdem um Welten besser als NWN2. Letzteres ist nicht schlecht, aber mehr auch nicht.
dann ercheatet man sich das bisschen erfahrung
NWN2 hole ich mir, habe es mal in foren durchgelesen, was die Leute dazu geschrieben haben. Auf jeden fall interessant. Und Wizardry 8 gibt es auch hinzu Drakensang aber nicht, das soll nicht so der Hit sein.