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Perimeter (Taktik & Strategie) – Perimeter

Echtzeit-Generäle ernähren sich seit Jahren einseitig: Altbekannte Aufbaukost, dazu abgestandene Armeesuppe und durchgekauter Taktikbrei. Mal steht Fantasy drauf, mal Antike, mal Zweiter Weltkrieg – alles spielt sich gleich. Aber damit ist jetzt Schluss, denn ab sofort findet ihr in eurem Software-Supermarkt das innovativste Strategiemenü seit StarCraft: Perimeter.

© K-D Labs / Codemasters

Geister im Nacken

Die Geister sprechen vor jeder Mission in menschlicher Gestalt mit eindringlich außerweltlichen Stimmen zu euch, geben aber nur Mosaiksteine preis. Ab und zu wünscht man sich einfach etwas mehr Hintergrundinfos.

Hier brodelt und brutzelt es gewaltig. Aber unsere Armee kann auf alle bösen Eventualitäten reagieren…

Schade ist auch, dass die Porträts nicht animiert wurden, wie z.B. im kommenden Ground Control 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3759′)“>

, und dass die eintönigen Befehlsbestätigungen nicht separat abgestellt werden können: Das harmlose „Base is under attack“ mutiert ebenso schnell zur aggressiven Ohrattacke wie sich die sphärischen Hintergrundklänge abnutzen. Akustisch wird insgesamt nur gehobenes Mittelmaß geboten.

Erfrischend neues Spielgefühl

Aber Perimeter ist kein Epos, auch kein Hörspiel, sondern einer der knackigsten und dynamischsten Strategietitel der letzten Jahre. Und er fühlt sich von der ersten Sekunde an erfrischend anders an. Was ist abgesehen von der bizarren Story so neu? Was macht das russische Team von K-D LAB anders als die Konkurrenz?

Da fällt zunächst die Grafik ins Auge: Freut euch auf die mit Abstand ansehnlichsten Landschaften des Genres, die sich je nach Level in allen erdenklichen Farbnuancen  zeigen. Das herrlich inszenierte Gelände verwöhnt das Auge mit zerfurchten Schluchten, klaffenden Kratern, sanften Hügeln und malerischen Ebenen.

Mal wirkt der Untergrund idyllisch und parkähnlich, mal vulkanisch und düster. Und die Designer haben unheimlich viel Wert auf Details gelegt anstatt Texturteppiche auszulegen: Nicht einfache Höhenzüge, sondern plastische Schlangenreliefs, überwucherte Tempel und bunte Fossilfiguren schmiegen sich in die ausgesprochen plastisch wirkende Landschaft – klasse! 

Innovatives Dreigestirn

Zwar müsst ihr auch in Perimeter eine Basis samt Kasernen aufbauen, Technologien erforschen sowie letzten Endes den Feind besiegen, aber es ist das Dreigestirn aus territorialer Taktik, klugem Schutzschildeinsatz und schneller Einheitenverwandlung, das frische Farbe in den grauen RTS-Alltag bringt. Der Titel aus Russland hat viele Gesichter, die sich in den abwechslungsreichen Kampagnen zeigen: Hier geht es nicht immer um die totale Zerstörung, sondern um kluge Expansion, weise Defensive und zielgerichtete Angriffe. Außerdem  erinnert Perimeter in einigen Details wie der Energieversorgung und dem Morphen postiv an StarCraft. Mal spielt er sich auch wie eine futuristische Variante des japanischen Brettspiels GO, mal wie die beliebte Tower-Defense-Modifikation von WarCraft 3 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=94′)“>
oder Missile Command in 3D.

Mein Gebiet, dein Gebiet

Im Mittelpunkt steht die territoriale Taktik. D.h. zunächst, dass man seine Gebäude nicht überall auf der Karte bauen kann, sondern nur da, wo die fleißigen Nanoroboter bereits wie Piranhas eine ebene Fläche in die zerklüftete Landschaft gefräst haben – mit einer Art Pinsel kann man die Stellen kinderleicht markieren. Eure Basis ist der Dreh- und Angelpunkt, von dem ihr euer Gebiet Schritt für Schritt erweitert. Energietürme garantieren den Betrieb eurer Anlagen und sie werden nur dann mit Saft versorgt, wenn sie nahe genug beieinander stehen. Um einen entlegenen Punkt zu erreichen, muss man quasi eine Kette aus Türmen anlegen. Nur über weit strahlende Transmitter lassen sich unzugängliche Bergregionen oder weitere Strecken mit einem Strahl überwinden.

Hineingefräst ins Gebirge: Die Basis braucht freie Ebenen, um Energie anzuzapfen.

Das Gemeine und spielerisch Faszinierende daran: Zerstört ein Gegner einen Energieturm tief in eurem Netz, kann er damit nicht nur gleich einen ganzen Expansionsarm lahm legen, so dass selbst eure Laser- und Flugabwehrtürme ausgeschaltet werden. Nein, er kann durch geschicktes Anbauen auch dafür sorgen, dass eure fleißig errichtete und jetzt saftlose Infrastruktur komplett erobert wird. Dazu muss er die brachliegenden Türme nur an sein Netz anschließen und schwups: schon wurde alles annektiert.