Überschaubar, aber motivierend
Hier muss noch eine Stadt ans Schienennetz angeschlossen werden. Dort wartet noch ein Betrieb darauf, seine Rohstoffe mit einem meiner Züge transportieren zu können. Und die Konkurrenz schläft auch nicht: Sabotage-Aktionen oder die feindlichen Übernahme-Versuche durch Aktienkauf halten einen auf Trab. Geld ist ohnehin phasenweise ein knappes Gut – es sei denn, man nutzt eine der Bank-Anleihen, die durchaus großzügig verteilt werden. Railway Empire bemüht sich zwar, sowohl Tycoon- als auch Railroad-Bezüge im Namen zu vermeiden. Doch es ist offensichtlich, dass man sich an der Kultserie orientiert, die von Sid Meier gestartet wurde und zuletzt von PopTop im Jahr 2003 mit Railroad Tycoon 3 zu einem vorläufigen Höhepunkt geführt wurde. Nicht zu vergessen Sid Meier’s Railroads, bei dem der Meister 2006 einen erneuten Versuch in Sachen Logistik-Strategie unternahm. Zumindest steht man diesen Ahnen weitaus näher als Artdinks A-Train-Serie, die sich nicht nur bei der Benutzerführung deutlich komplexer, mitunter sogar sehr sperrig bzw. abweisend zeigt.
Das kann man von Railway Empire wahrlich nicht behaupten: Bahnhöfe sind schnell errichtet. Gleise lassen sich ebenfalls leicht verlegen. Und bezahlen muss man für die gelegten Trassen erst, wenn man zufrieden ist – so wird der fehlende „Rückgängig“-Knopf weitgehend kompensiert. Da zudem ständig die entstehenden Kosten ad hoc aktualisiert werden, kann man versuchen, den besten Weg zu finden, um Steigungen oder Tunnel bzw. Brücken so klein wie möglich zu halten, da sie den Preis explodieren lassen. Weichen und Abzweigungen lassen sich ebenfalls schnell und komfortabel erledigen. Und wenn man feststellt, dass man in einem Stadtbahnhof nicht genügend Gleise zur Verfügung hat, kann man auch problemlos anbauen. Nur das Einrichten der Signale, um Züge entsprechend leiten zu können, ist auf Dauer ein nicht optimal gelöstes, aber notwendiges Übel, an das man sich zumindest am PC gewöhnen kann. Auf Konsole sieht das etwas anders aus: Hier bleibt es auch langfristig einen Tick zu fitzelig.
Zugfahrt zweiter Klasse auf Konsolen
Überhaupt zeigt sich die Konsolenversion hinsichtlich Technik und Benutzerführung hier als nicht gleichwertig – obwohl die entsprechenden Hauptpunkte komfortabel über ein Radialmenü zu erreichen sind. Nicht betroffen davon ist das Verlegen der Schienen. Das funktioniert mit Pad ebenso einfach wie mit der Maus am Rechner. Auch das Einrichten von Strecken, Zügen usw. ist mit dem Controller nur unwesentlich problematischer zu handhaben. Doch bei den auch langfristig eher fummeligen Signaleinstellungen ist man mit dem Pad definitiv im Nachteil. Zudem sind uns bei der zum Test zur Verfügung stehenden Xbox-One-Version deutliche Leistungsunterschiede auf One S und One X aufgefallen. So profitiert die One X nicht nur von einer höheren Auflösung bei der Darstellung der stimmungsvollen, aber unter dem Strich nicht übermäßig beeindruckenden Kulisse, sondern einer allgemein besseren Performance, die in etwa der auf dem PC entspricht. Auf der One S hingegen gibt es bei Drehungen der Kamera egal in welcher Zoomstufe kontinuierlich Bildratenprobleme, die sich bei einem Strategiespiel zwar nicht auf das grundsätzliche Spielgefühl auswirken, aber dennoch massiv stören – vor allem auch, wenn man nicht einmal die an sich stimmungsvollen Mitfahrmöglichkeit ausnutzen kann. Doch egal ob S oder X: Auf eine Minikarte, die am Rechner groben Aufschluss darüber gibt, wie sich die Konkurrenten schlagen und welche Bereiche der weiträumigen Landstriche man noch nicht an sein Netz angebunden hat, muss auf Konsolen verzichtet werden.
Inhaltlich hingegen bieten die One-Fassungen das gleiche Paket wie die Versionen für den PC. Man kann sich in einer auf fünf Kapitel verteilten Kampagne zuerst alleine im Rahmen des Tutorials und schließlich gegen drei mitunter schon auf der niedrigsten von drei Stufen sehr aggressiv expandierende KI-Gegner um die Erschließung der USA in der Zeit von 1830 bis 1930 kümmern. Alternativ dazu kann man sich an einem guten Dutzend Szenarien versuchen oder im freien Modus die Basisbedingungen wie zur Verfügung stehendes Geld, Standort, Start-Ära, Anzahl der Konkurrenten usw. festlegen. Allerdings sind dies unter dem Strich nur Variationen des Spielerlebnisses, das man innerhalb der Kampagne kennenlernt. Wer Eisenbahnbau ohne Stress möchte, sollte sich dem Modellbaumodus zuwenden. Hier sucht man sich eine Ära sowie ein Gebiet und kann vollkommen ohne Zeitdruck, Gegner oder Geldprobleme vor sich hinbauen und seine Modellbahnträume Wirklichkeit werden lassen.
Bei Railway Empire merkt man aber sehr deutlich, dass das Management mit Controller bedient werden kann.
Eine bessere Übersicht in den Menüs (Stadtverwaltung, Personal, Finanzen) wäre schon schön gewesen.
Es ist durchaus möglich mehrere Züge auf einen Gleis fahren zu lassen.
Einfach in kurzen abständen Signale setzen und die Züge haben immer freie Fahrt.
Am Ende der Strecke vorm Bahnhof dann das Gleis in 4 Gleise auffächern, damit die Züge Wartepositionen haben und nicht die nachfolgenden auf der Strecke stehen bleiben und die abgefertigten Züge den Bahnhof wieder verlassen können.
Oder 2 Gleise verlegen und das eine für den Hin- und das andere für den Rückweg nutzen.
Oder 2 Gleise verlegen ohne Richtungsvorgabe und diese dann mit ausreichend Signalen in kurzen Abständen versehen und nach 3 bis 4 Signalen per Weichen verbinden. Dann fahren die Züge wie sie wollen und nutzen die Weichen um das Gleis zu wechseln, falls ein Zug vor ihnen eine Panne hat oder am Versorgungsturm zum befüllen steht.
Am besten funktioniert ein Ring mit 2 Gleisen in eine Richtung und mindestens 5 Städten, die mit den Ring verbunden sind.
Der Ring kann dann auch von normalen Frachtzügen benutzt werden, die einfach an den Ring angeschlossen werden.
Die Gleise werden mit ausreichend Signalen versehen, damit die Züge immer freie Fahrt haben und die Gleise werden zudem in kurzen Abständen mit Weichen versehen, damit die Züge jederzeit das Gleis wechseln können.
So kann man locker 20 Züge fahren lassen, ohne das sich diese in die Quere kommen.
Zum Spiel selbst: Es macht schon Bock, aber leider merkt man als PC Spieler die Verwandschaft zur Konsole sehr stark. Das Management der Züge ist nicht gerade Optimal gelöst und auch die Personalverwaltung ist sehr unübersichtlich und verliert sich in Klickorgien, bis man einen Zug Optimal mit Personal besetzt hat.
Die Weichenlegung ist auch so eine Sache. Vorgefertigte Bauelemente wären manchmal besser,...
Je häufiger ich mich dabei ertappe schon wieder x-Stunden mit dem Spiel verbracht zu haben umso eher muss ich eingestehen, dass es schon wirklich Spaß macht.
Tiefgründiger als ursprünglich erkannt und dennoch ein meist sehr entspannendes Spiel. Gespickt mit tollen Szenario-Zielen die es teils sogar anspruchsvoll machen - wenn man von einigen Scriptfehlern absieht.
Ich bereue den Kauf bislang nicht
Ja, Ladezeiten kann man verkürzen... sonst noch Fake-Möglichkeiten? Ich meine für den Fall, daß man das Gesabbel nicht anhört, sondern sich halt nur das Spiel anschaut, um einen Eindruck zu bekommen?