Veröffentlicht inTests

SimCity: Societies (Taktik & Strategie) – SimCity: Societies

In unserer Vorschau auf SimCity Societies von EA haben wir bereits enthüllt, dass das entschlackte Bauprinzip nicht so schlecht ist, wie viele dachten. Stadtplanung, Arbeitsplätze, Umweltschutz und Freizeitvergnügen – alles mit von der Partie. Im Test geht es jetzt insbesondere darum, ob das Spiel von Tilted Mill auch Langzeitqualitäten entfalten kann.

© Tilted Mill Entertainment / Electronic Arts

Kaum anspruchsvoll

Aber das all zu simple Prinzip hat auch seine Schattenseiten, SimCity Societies ist leider keine große Herausforderung. Insbesondere altgediente Städteplaner dürften nach 

Wahrlich kein Fest für Statistiker. Diese dürftige Aufstellung ist die einzige Tabelle, auf der was über die Stadt erfahren könnt.

anfänglicher Neugier rasch die Lust verlieren, wenn sie merken, dass es ohne großen Tiefgang ist. Selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade ist es keine große Kunst, die Stadt zu bauen, am Laufen zu halten und noch dazu reich zu werden. Auch das Verändern der Umgebung spielt nur eine eingeschränkte Rolle, da ihr selbst im Gebirge genug Platz für die Häuserzeilen findet. Die Auszeichnungen und Orden sind ebenfalls nicht schwer zu bekommen und so nur bloßes Beiwerk.

Vieles im Spielverlauf bleibt letztlich undurchsichtig, auch weil auf Statistiken weitgehend verzichtet wird. Eine kurze Aufstellung der Finanzen, der Verschmutzung und Kriminalität ist da die höchste der Tabellen. Viele Fragen bleiben unbeantwortet: Was haben die Ladenöffnungszeiten für Auswirkungen? Welchen Sinn haben manche der Spezialfunktionen der Gebäude wie etwa der Spukfaktor? Wie genau funktioniert das mit den Gebäuden, die sich gegenseitig beeinflussen und die Leute produktiver machen? Wieso arbeiten Leute aus dem Armenviertel in Luxusbüros beim Anwalt?

Gesichtslose Bürger

Ebenfalls recht stiefmütterlich behandelt werden die Einwohner, die zwar in Sim-Sprache brabbelnd durch die Straßen gehen, aber am Ende doch eine gesichtslose Masse bleiben. Ihr könnt sie zwar anklicken, um etwas über sie zu erfahren, aber das ist ohne Sinn. Was nützt es zu wissen, wo der Schuh drückt, wenn ihr dann ohnehin wenig ändern könnt. Aufträge von Einzelnen wie bei Tycoon City müsst ihr nicht lösen, um vorwärts zu kommen. Zudem sind die Leute auf der Karte nicht leicht zu finden, weshalb es praktisch unmöglich ist, eine der Spezialisten wie Priester, Aktivist oder Wachmann in Aktion zu sehen.

Man könnte fast meinen, die Einwohner seien alle Deutsche, denn Aufstände sind selten. Revolution is nich! Selbst wenn ihr in der Umweltverschmutzung erstickt, die Kriminalität explodiert und alle nur in Slums hausen, kommt es erstaunlicherweise kaum zu Unruhen. Insbesondere Glaube und Kultur halten die Leute zurück. Diktatur light: Wenn es dann doch mal durchgedrehte Bürger gibt, könnt ihr sie von der Polizei im Gefängnis einsperren lassen