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Assetto Corsa (Rennspiel) – Ein Fahrgefühl zum Verlieben!

Genau wie Frontier Developments mit Elite: Dangerous bewies auch Kunos Simulazioni ein unglückliches Timing für unseren Test, als man Assetto Corsa erst kurz vor Weihnachten aus dem Early Access entließ. Da der ambitionierte Titel  von Bedeutung sein könnte, haben wir uns auch hier noch für einen Nachtest entschieden. Ist Assetto Corsa ein neuer Stern am Simulationshimmel?

© Kunos Simulazioni / 505 Games

Wo bleibt die Motivation?

Darüber hinaus mangelt es der Karriere aber an einem weiteren Faktor: der Motivation! Warum? Weil es im Gegensatz zu Forza & Co hier kein Währungssystem gibt, für das man sich aufraffen könnte, diese belanglosen Aneinanderreihungen von Mini-Events auf sich zu nehmen. Und weil auch das Freischalten von Inhalten als Anreiz flach fällt: Sämtliche Strecken und Fahrzeuge samt Lackierungen stehen sofort zur Verfügung. Keine Frage, ich bin froh, dass ich von Anfang an Zugriff auf den gesamten, mit 43 Boliden aber doch recht kleinen Fuhrpark habe, anstatt mich erst stundenlang mit schwächer motorisierten Exemplaren rumzuquälen, um mir irgendwann den Super-Sportwagen leisten zu können. Doch für den Karrieremodus wirkt sich diese Designentscheidung negativ aus. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass man ihn in dieser Form komplett hätte weglassen können.  

Mein Rennen, meine Regeln


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Der Sieg darf auf Knopfdruck gefeiert werden – Podeste und Champagnerduschen gibt es leider nicht. © 4P/Screenshot

Da setze ich mir doch lieber meine eigenen Veranstaltungen auf und lege dabei nicht nur die Tageszeit und Temperatur, sondern auch die Größe und Zusammenstellung meines Starterfelds fest, das je nach Schauplatz aus über 20 Fahrzeugen bestehen darf. Hier wird es also richtig voll auf der Piste! Besonders gut gefällt mir die Möglichkeit, die Streckencharakteristik anzupassen: Neben optimalen Bedingungen kann man sich auch auf altem, schmutzigen Asphalt mit schlechter Bodenhaftung versuchen oder man stellt ein, dass sich das Grip-Niveau erst mit zunehmender Rundenzahl entwickelt. Das ist klasse, aber leider kein Ersatz für das fehlende Wettersystem. Klar wird es bei einer verstaubten Oberfläche schon mal ähnlich rutschig wie auf feuchtem Asphalt, aber dynamische Witterungsbedingungen vermisse ich hier genauso wie echte Nachtrennen. Beides soll wohl in Zukunft nachgereicht werden.

Noch viel zu tun

Ohnehin hat das kleine Team aus Italien noch viel vor: Zum einen hat man bereits angekündigt, den überschaubaren Fuhrpark weiter aufzustocken, obwohl dieser mit seiner gelungenen Auswahl an lizenzierten Serienmodellen über Rennwagen bis hin zu Formel-Boliden schon jetzt viel Abwechslung bietet, zumal die individuellen Unterschiede zwischen den einzelnen Autos hervorragend zum Tragen kommen. Trotzdem weist man schon vorsorglich darauf hin, dass neben den bereits integrierten Karossen von Alfa Romeo, BMW, Ferrari, Lotus & Co bald Modelle von Audi, Nissan und Subaru folgen sollen.

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Im Schauraum werden die Boliden vor diversen Hintergründen ordentlich in Szene gesetzt – auch für den gelungenen Fotomodus. © 4P/Screenshot

Auch bei den Strecken wird sich in Zukunft noch etwas tun – eine offizielle Umsetzung der Nürburgring Nordschleife als DLC ist bereits beschlossene Sache. Der Plan, für die geplante Erweiterung erneut zur Kasse gebeten zu werden, kam bei vielen Käufern von Assetto Corsa allerdings nicht gut an. Kein Wunder, ist die bisherige Auswahl an Schauplätzen doch eher dürftig und mit Kursen wie Vallelunga, Monza, Imola, Mugello und Magione etwas zu stark auf Italien ausgerichtet. Immerhin haben es mit dem Nürburgring, Silverstone und Spa drei internationale Vertreter ins Aufgebot geschafft und bieten genau wie ihre italienischen Kollegen ebenfalls oft mehrere Strecken-Layouts. Für Monza wird sogar die historische Variante aus dem aus dem Jahr 1966 angeboten – inklusive Oldschool-Werbetafeln. Zudem wurden laut Entwicklerangaben sämtliche Tracks mit dem Laserscanning-Verfahren erfasst und demnach möglichst originalgetreu in die Simulation übertragen. Einen solch großen Aufwand kann sich die Modder-Gemeinschaft in der Regel zwar nicht leisten, doch da man die „Garagen-Bastler“ wie schon bei Netkar Pro mit offenen Armen empfängt, ist auch Assetto Corsa dank der leidenschaftlichen Unterstützung schon mit vielen Mods gesegnet, darunter eine bereits jetzt vorhandene Nachbildung der Nordschleife sowie weitere Wagenmodelle samt Lackierungen und zusätzliche Strecken. Keine Frage: Assetto Corsa stehen sicher rosige Zeiten bevor! Doch was aktuell an offiziellen Inhalten im Spiel steckt, ist sicher noch ausbaufähig.

  1. Tach Heinz!
    Geht von der Fahrphysik her sehr stark in Richtung GTR & Co, ist also eine waschechte Simulation. Die Vergleiche mit Forza entstanden im Test hauptsächlich durch Features wie den Showroom sowie technische Qualitäten wie Sound und Grafik.
    Gruß!

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