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Assetto Corsa (Rennspiel) – Ein Fahrgefühl zum Verlieben!

Genau wie Frontier Developments mit Elite: Dangerous bewies auch Kunos Simulazioni ein unglückliches Timing für unseren Test, als man Assetto Corsa erst kurz vor Weihnachten aus dem Early Access entließ. Da der ambitionierte Titel  von Bedeutung sein könnte, haben wir uns auch hier noch für einen Nachtest entschieden. Ist Assetto Corsa ein neuer Stern am Simulationshimmel?

© Kunos Simulazioni / 505 Games

Pack den Schrauber aus!

Nicht zu vergessen das richtige Setup, denn Assetto Corsa (italienisch für „Renn-Ausstattung“) trägt seinen Namen nicht von ungefähr. Nur mit der passenden Ausstattung bzw. den geeigneten Einstellungen am Fahrzeug nutzt man das volle Potenzial aus der Kombination von Fahrer und Material. Und so darf man auch hier fleißig am Fahrwerk schrauben, die Getriebeübersetzung und das Differenzial anpassen, Spur und Sturz regeln, an der Bremsbalance herumspielen oder zwischen verschiedenen Reifenmischungen wählen, wobei man für jeden der Pneus den Druck separat festlegen kann. Hui, hier darf man wirklich jede Menge kleine Änderungen vornehmen, um die ideale Abstimmung zu finden – und die Ergebnisse bzw. Auswirkungen nicht nur beim Live-Test auf der Strecke, sondern auch in den aufgezeichneten Telemetriedaten studieren.

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Erst mit dem richtigen Setup lässt sich das gesamte Potenzial des Wagens enfesseln. © 4P/Screenshot

Doch da es bekanntlich genug Leute gibt, die nicht mit dem Mechaniker-Gen geboren wurden, sondern einfach nur Gas geben wollen, bietet man für jedes Fahrzeug eine generische Setup-Blaupause an, mit deren Einstellungen man auf den meisten Kursen ganz gut klarkommen sollte. Trotzdem: Dies ist nur die Basis, auf der man aufbaut. Wer also wirklich alles aus seinem Boliden herausholen will, wird um das Tüfteln und Testen an Einstellungen nicht herum kommen – oder tauscht sich alternativ mit Gleichgesinnten aus, um deren Einstellungen zu importieren oder selbst zu übernehmen.

Schade, dass besonders im Setup-Bereich die lückenhafte deutsche Lokalisierung negativ auffällt. Okay, laut Steam-Angaben wird unsere Sprache offiziell noch nicht unterstützt. Allerdings kann man sie im Spiel sehr wohl auswählen, bekommt im Gegenzug aber nur einen unglücklichen Mischmasch aus deutschen und englischen Angaben, der sich von Beschreibungen über die Optionen bis hin zu Auswahlkästchen durch das gesamte Spiel zieht. Damit spiegelt die lückenhafte Übersetzung mein Gefühl wider, das mich beim Testen von Assetto Corsa immer wieder ereilt hat: Trotz Version 1.x ist das Spiel noch lange nicht fertig und scheint an einigen Stellen immer noch im Beta-Status zu verharren.

Tuning nur in Ansätzen


Tuning, wie es Gran Turismo & Co bieten, findet man hier nicht. Allerdings stehen für manche Modelle alternative Versionen zur Verfügung, die über mehr Leistung verfügen. So ist der Lotus Exige 240R in der S3 (Stage 3)-Variante nicht nur 30 Kilo leichter, sondern verfügt auch über mehr Pferdestärken und ein höheres Drehmoment. Für den BMW M3 E30 stehen sogar drei Stufen zur Wahl: Neben dem Standard- und einem leicht getunten S1-Modell, wird außerdem noch eine spezielle Variante für Drift-Wettbewerbe angeboten. Darüber hinaus erfreut man sich an diversen Lackierungsoptionen und vorgefertigten Mustern – ein Editor im Stil von Forza Motorsport ist nicht integriert, doch bieten Mod-Werkzeuge immerhin eine Alternative.          

Mein HUD

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Auch die Analyse der Telemetriedaten wird als „Studiengang“ angeboten. © 4P/Screenshot

Nicht nur bei den Einstellungen genießt man enorm viele Freiheiten. Sogar die Bildschirmanzeigen und deren Positionierung liegt in der Hand des Spielers. Dabei stellen die Entwickler so genannte Apps (Anwendungen) zur Verfügung, die rechts auf dem Bildschirm eingeblendet werden, sobald man die Maus an den Rand bewegt. Auf den ersten Blick wirkt dies zwar umständlich, doch befasst man sich mit den Möglichkeiten, überwiegend die Vorteile. Denn aktiviert man die Apps per Mausklick, erscheinen sie nicht nur auf dem Bildschirm, sondern lassen sich anschließend per Maus an der gewünschten Stelle positionieren – sehr cool! Zu den Anwendungen zählen z.B. Infokästen zu Rundenzeiten, Streckenkarten, Rennposition oder Echtzeit-Analysen des Fahrwerks, der G-Kräfte sowie Render-Statistiken.      

In diesem Zusammenhang ist es auch klasse, dass man das Blickfeld und die Sitzposition nach Belieben anpassen darf. Vor allem in der Cockpitsicht kann man durch das stufenlose Verstellen z.B. selbst entscheiden, ob man die Innen- und Außenspiegel lieber im Blick haben will oder besser mit der Nase an der Windschutzscheibe klebt, um mehr von der Strecke zu sehen.

  1. Tach Heinz!
    Geht von der Fahrphysik her sehr stark in Richtung GTR & Co, ist also eine waschechte Simulation. Die Vergleiche mit Forza entstanden im Test hauptsächlich durch Features wie den Showroom sowie technische Qualitäten wie Sound und Grafik.
    Gruß!

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