Diesmal ist die Welt eine offene: Man kämpft, erkundet und rätselt nicht nur unter Tage in stimmungsvoll beleuchteten Dungeons, sondern auch über Tage am Strand und in Wäldern, die sich um eine prächtige Burganlage gruppieren, die man zunächst nicht erreichen kann – aber sie lockt bereits und sieht klasse aus. Auch wenn die Landschaft ihren Baukastencharakter nicht verhehlen kann: Die Kulisse ist ansehnlich. Und schon vor dieser Burg darf man tauchen, denn im Wassergraben davor befinden sich einige Geheimnisse und Schalter, die sich auf die Oberfläche auswirken. Nur Vorsicht: Man verbraucht schnell Luft, kann nur an Leiterstellen hinaus und ist unter Wasser gegen die Dreizackjäger und Schildkröten nahezu wehrlos. Wie oft bin ich da ertrunken…
Im Vergleich zu Legend of Grimrock ist dieser zweite Teil deutlich größer und abwechslungsreicher. Sobald man die Karte des mysteriösen Kapuzenmanns findet, bekommt man eine Ahnung von der Weite des Eilands zwischen Friedhöfen und Pyramiden, Kerkern und Tempeln. Auch diese Freiheit trägt natürlich zur Schwierigkeit bei, denn man muss selbst entscheiden, wo man beginnt – oder wo man Abgebrochenes fortsetzt. Das führt zusammen mit einem fehlenden Questbuch samt Zielanzeige oder ähnlichem Schnickschnack dazu, dass man hier viel öfter darüber grübelt, was man als nächstes tun könnte.
Apropos Kapuzenmann: Es ist schön, dass die Entwickler ihn ab und zu als Antagonisten in der Ferne schwebend auftauchen lassen. Scheinbar ist er der Meister dieser Insel, der einem die miesen Nachrichten hinterlässt, die immer wieder vom nahen Tod der Heldengruppe künden. Die Story an sich ist schwach, es gibt auch keinerlei Dialoge und nur vage Andeutungen zu Hintergründen. Wer Runen auf Grabsteinen und Statuen liest, kann sich zunächst ein paar Puzzlestücke zusammen reimen. Man ist einfach mit seiner Vierergruppe auf der Insel gestrandet und muss in einem gefährlichen Labyrinth überleben – man fühlt sich fast wie in einem Abenteuer-Spielbuch, in dem man hin und her blättert und darauf hofft, nicht auf der nächsten Seite zu sterben.
Das miese Grinsen vor dem Tod
Trotzdem gefällt mir, dass dieses Spiel tatsächlich mit mir spielt und mich dabei böse angrinst. Wenn man vor einem Schild mit „Danger“ steht und die Druckplatte davor natürlich mehr als misstrauisch betrachtet, ist die Versuchung trotzdem unwiderstehlich – schließlich könnte sich ja auch etwas Nützliches irgendwo öffnen. Wenn man auf einem Podest mitten im Wald eine fette Flinte sieht, die vielleicht endlich diese elende Pistole ersetzt, kann man auch diesen Mausklick kaum zurückhalten. Und was passiert in beiden Fällen? Man wird eine verdammt böse Überraschung erleben – mehr verrate ich nicht. Aber ist auch egal, tot oder fast tot.
Ansonsten zeigt Legend of Grimrock 2 nur wenig Schwächen. Ich vermisse animierte Portraits, vielleicht sogar mit Kommentaren, oder zumindest mal einen Blick auf die Helden in voller Montur. Aber schon die Charaktererstellung macht Laune, nicht nur weil es mit Rattenwesen („Ratling“) oder dem Farmer auch neue Exoten unter den sieben Rassen und fünf Klassen mit eigenen exklusiven Fähigkeiten gibt. Sondern auch, weil man den vier Helden zwar Klassen wie Wizard, Rogue oder Barbar zuordnen, aber sie dennoch frei entwickeln kann. Sprich: Nur weil ich einen Ritter erschaffe, heißt das nicht, dass er später nicht zaubern kann. Das Fähigkeitensystem ist jetzt flexibler, denn je nachdem wie man die gewonnenen Skillpunkte nach einem Aufstieg verteilt, kann theoretisch jeder alles an Zaubern und Angriffen ausführen. In der Praxis dauert der Wechsel zwar ewig, denn die Punkte muss man sich erstmal erkämpfen oder errätseln. Aber dafür wirken sie sich spürbar aus.
Topspiel ! warum ? weil es ganz einfach sehr reduziert ist sprich keine langweiligen Gespräche mit NPCs die mich nicht interessieren keine unnötigen Läden die Sachen überteuert verkaufen, die man eh irgendwo finden kann. Keine Zwischensequenzen, die ich eh nicht sehen will, weil sie das Spiel unterbrechen. Wer ein Rollenspiel ohne unnötigen Firlefanz haben will sollte zugreifen. Teil 1 finde ich nicht so pralle da es leveltechnisch wenig Abwechslung bietet.
Ich behaupte mal, dass es einen gewissen Unterschied macht, ob man keine Auswahl sieht, weil man zu wählerisch ist (3D-Open-World-RPGs), oder weil es schlichtweg kaum Auswahl gibt (Karo-Dungeon-Crawler).
Tja Geschmäcker halt. Und 3D Rollenspiele gibt es genug
?? ahja, richtig gute ? nicht wirklich. und die elder scrolls zählen für mich nicht dazu.