Dass der Schlamm auf Aufklärern länger hält als auf den anderen Klassen ist in Verbindung mit einem Vorteil für noch schnelleres „Einsalben“ und eine noch längere Haltbarkeit des Drecks natürlich ausgesprochen praktisch. Andere dieser Eigenschaften können eine größere Gesundheitsleiste, schnelleres Laufen sowie mehr Schaden sein, den man mit Treffern am Predator anrichtet. Auf ähnliche Weise nimmt man zudem Rauchgranaten, Munitionspakete oder andere Hilfsmittel mit in den Einsatz.
Man muss die entsprechenden Gegenstände nur erst mal freischalten, was einige Stunden dauert und grundsätzlich durchaus motivierend ist, sich gleichzeitig aber nach unnötiger Gängelei anfühlt, da man nicht von Beginn an so spielen darf, wie man es möchte und vielleicht sogar am besten kann. Zumal manche, teils spät freischaltbare Vorteile und Gadgets fast nutzlos sind. Das Erspielen von Zielfernrohren und größeren Magazinen für verschiedene Waffen dauert außerdem viel zu lange, weil es unabhängig vom allgemeinen Fortschritt ist, den man für die Vorteile und Ausrüstungsgegenstände benötigt und auch bedeutend zäher vonstatten geht. Man levelt ja jede Waffe einzeln, indem man Treffer mit ihr landet. Wer lange ein Sturmgewehr benutzt, fängt daher mit einem Scharfschützengewehr z.B. auch nach Dutzenden Stunden noch mal bei Null an.
Künstliche „Intelligenz“
Umso bedauerlicher ist es, dass die Einsätze ganz anders als das langwierige Freischalten furchtbar schnell vorbeigehen – nicht nur, weil sie ohnehin auf maximal 15 Minuten beschränkt sind, sondern vor allem deshalb, weil sie zum größten Teil aus dem rasanten Ablaufen der nur wenige hundert Meter auseinanderliegenden Missionsziele bestehen. Dort klickt man markierte Punkte an, sammelt Munition oder Erfahrungspunkte und zieht auch schon weiter. Dass man einige Stellungen gegen anrückende KI-Gegner verteidigen muss, hat im Grunde nur einen Zweck: Es gibt dem Predator eine Möglichkeit, die Ablenkung für einen eigenen Angriff zu nutzen. Die vom Spiel gesteuerten Pfosten steuern währenddessen wie Jo-Jos geradewegs aufs Ziel zu, kennen Deckung nur vom Hörensagen, richten kaum Schaden an, übersehen Soldaten in unmittelbarer Nähe und werden zu allem Überfluss direkt neben Spielern in die Welt gepflanzt. Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt eine derart desolate KI erlebt habe!
Vom Jäger zum Gejagten
Nun sind diese Gegner nur ablenkendes Beiwerk, während die eigentliche Gefahr von der namensgebenden Figur ausgeht. Bzw… so ist es eben vorgesehen. Tatsächlich spürt man diese Bedrohung aber kaum. Selbstverständlich beherrschen Einige den Predator so gut, dass sie schon mal ein ganzes Team ausschalten. Im Großen und Ganzen sind die Menschen dem außerirdischen „Besucher“ allerdings weit überlegen – was verschiedene Gründe hat, sich im Kern aber darum dreht, dass man den Predator nicht effektiv als versteckten Jäger spielen kann, der seine Beute beobachtet, sich langsam an sie heran tastet und irgendwann überraschend zuschlägt.
So cool es etwa ist, das Biest in den Bäumen zu hören, so absurd ist es, dass er dadurch von jedem halbwegs erfahrenen Spieler umgehend entdeckt wird. Er macht diese Geräusche mit eingeschalteter optischer Tarnung ja automatisch und trampelt beim Laufen noch dazu so lautstark, dass ihn auch das sofort verrät. Seine Tarnung ist ohnehin viel leichter auszumachen als im Film und man kann ihn selbst im getarnten Zustand für das gesamte Team markieren, obwohl ein kontextsensitiver Ping dem restlichen Spiel übrigens schmerzlich fehlt.
Bruha, sehr nett! Kannte ich noch gar nicht.
Und ja, ich oute mich als Fazit / Pro und Contra - only Leser. Für mich sollten da alle gravierende Punkte stehen.
Was man als gravierend einordnet mag hier und da natürlich höchst subjektiv sein. Bei einem Spiel das Filmvorlage besitzt und auf Co-op multiplayer steht, kann man , so denke ich, schon erwarten eine durchgehende und entsprechende Präsentation abgeliefert zu bekommen.
Wie auch immer, der Test trifft es nach meinem Geschmack ansonsten das Spiel in seiner tatsächlichen Form abzubilden.
Auch wenn die Wertung (leider) eher im Bereich Finger weg statt ab in den Dschungel liegt. Aber das hat ja Illfonic verbockt.
Offtopic:
Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
Ist ne Parodie auf die Arnie Filme, was ja zu Predator auch irgendwie passt.
Unbedingt reinhören ^^