Fazit
Predator: Hunting Grounds ist eins der Spiele, die eigentlich alle Zutaten enthalten, sie aber auf so seltsame Art zusammentun, dass immer ein Nachgeschmack bleibt. Im Kern ist das Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem außerirdischen Jäger und einer Gruppe Soldaten nämlich gelungen und macht neben seiner starken filmischen Anbindung auch spielerisch vieles richtig. Nach einem kurzen Bad im Schlamm den Dschungel zu beobachten, falls sich dort etwas bewegt, ist jedenfalls ähnlich klasse wie das grobe Draufhalten mit schwerem Gerät sowie das Einschalten der Infrarot-Sicht oder das fast unsichtbare Umherlaufen. Hinzu kommt eine recht vielseitige Spezialisierung innerhalb der erzählerischen Grenzen und die Tatsache, dass man sich quasi selbst Missionsziele setzt. Gleichzeitig spürt man an allen Ecken und Enden aber, dass die Online-Jagd nie so gut funktioniert, wie sie es sollte – was hauptsächlich daran liegt, dass die Menschen viel zu stark sind und der Predator sie nicht einmal in Ruhe ausspionieren kann. Anstatt längere Spannungsmomente zu inszenieren, in denen sich beide Seiten quasi belagern, besteht fast jede Partie aus einem schnellen Sprint zu den Missionszielen bzw. überfallartigen Hit-and-Run-Attacken – die brutale Berechnung, mit der die Yautja ihre Opfer ermorden, hat spielerisch kaum einen Nutzen. Als Predator ist man nur Störfaktor im Koop-Spiel der Soldaten. Hinzu kommen technische Schwächen wie eine miserable KI der vom Spiel gesteuerten Gegner sowie die niedrige und unstete Bildrate auf Konsolen, wo die Steuerung per Gamepad noch dazu nicht zu den handlichsten gehört. Ich hoffe wirklich sehr, dass Illfonic nicht nur die mageren drei Karten noch aufstockt, sondern auch gehörig an den Schrauben dieses Filmablegers dreht. Der hat nämlich eine Menge Potential! Man kann es nur momentan kaum erspielen.Wertung
Hunting Grounds fängt die Jagd im Dschungel filmgerecht ein – degradiert den Predator aber zum nebensächlichen Störfaktor im Koop-Spiel der Soldaten.
Auf der Konsole verhindern die schwache, unstete Bildrate sowie eine unausgereifte Steuerung eine höhere Wertung.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Leicht.
Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
Man kann die Spielzeit über Käufe nicht verkürzen, kein Pay-to-Shortcut.
Man kann sich keine Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, kein Pay-to-win.
Käufe können minimale Auswirkungen auf das Spieldesign haben.
Käufe haben keine Auswirkungen auf das Spieldesign.
Erläuterung
Es gibt ein zehn Euro teureres Paket mit verschiedenen Tarn-, Waffen- und Maskenfarben sowie fünf Beutekisten und einen zweitägigen Boost der Erfahrungspunkte.
Bruha, sehr nett! Kannte ich noch gar nicht.
Und ja, ich oute mich als Fazit / Pro und Contra - only Leser. Für mich sollten da alle gravierende Punkte stehen.
Was man als gravierend einordnet mag hier und da natürlich höchst subjektiv sein. Bei einem Spiel das Filmvorlage besitzt und auf Co-op multiplayer steht, kann man , so denke ich, schon erwarten eine durchgehende und entsprechende Präsentation abgeliefert zu bekommen.
Wie auch immer, der Test trifft es nach meinem Geschmack ansonsten das Spiel in seiner tatsächlichen Form abzubilden.
Auch wenn die Wertung (leider) eher im Bereich Finger weg statt ab in den Dschungel liegt. Aber das hat ja Illfonic verbockt.
Offtopic:
Bei 'Get to the choppa' muss ich an das Nebenprojekt vom As I lay daying Sänger Tim Lambesis denken, das da heißt 'Austrian Death Machine'
Ist ne Parodie auf die Arnie Filme, was ja zu Predator auch irgendwie passt.
Unbedingt reinhören ^^