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Pro Evolution Soccer 2009 (Sport) – Pro Evolution Soccer 2009

FIFA 09 marschiert mit stolz geschwellter Brust nicht nur in die Verkaufscharts, sondern auch hoch hinauf in die Testcharts: Das Fußballspiel von Electronic Arts konnte mit einer Qualität überzeugen, die die Presse international überrascht hat. Auch wir haben den Kick von EA zum ersten Mal seit Jahren mit einem Gold-Award und 85% ausgezeichnet. Jetzt steht der Konkurrent auf dem Testplatz, der bisher immer unsere klare Nummer 1 war: Pro Evolution Soccer 2009.

© Konami / Konami

Konami vernachlässigt die Kulisse

Warum gibt es eigentlich Echtzeitschatten und diese runden Schatten unter den Spielern? Die Kulisse wurde um drei Stadien erweitert, aber auf dem Platz und Drumherum herrscht Stillstand.

Denn Auge und Ohr spielen mit – auch und gerade im Fußball, auch und gerade auf PlayStation 3 und Xbox 360. Konami muss sich überlegen, ob man für PES 2010 nicht  eine komplett neue Grafik-Engine im Hintergrund werkeln lässt. Dass Chefentwickler Seabass jetzt sogar öffentlich darüber spekuliert, die FIFA-Engine zu lizenzieren, spricht Bände. Die Japaner hinken zwar nicht im Modellierungs-, aber im Animationsbereich einfach zu weit hinterher. Die Gesichter der Kicker sehen klasse aus, aber die Bewegungen wirken im direkten Vergleich zur Konkurrenz zu mechanisch. Man darf nicht vergessen, dass das erste Pro Evolution Soccer <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1843′)“>

, das im November 2001 erschien und auf dem japanischen Winning Eleven 5 beruhte, noch mit seiner Prachtkulisse auf der PlayStation 2 punkten konnte. Konami muss wieder an diese Frühphase anknüpfen wollen, die sowohl spielerisch als auch optisch überzeugt hat. Ich zitiere mal aus Mathias‘ mittlerweile sieben Jahre alten Test:

„Eine Spielbarkeit nicht von dieser Welt, verbunden mit einer intuitiven Steuerung und eingepackt in Prachtgrafik machen Pro Evolution Soccer zu einem Pflichtkauf für Fußball-Fans. 4P-Wertung: 91%.“

Das war einmal. Allerdings zeichnete sich schon 2003, nach dem starken Pro Evolution Soccer 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2920′)“>
, eine Tendenz ab, die sich leider bis heute halten sollte, obwohl die aktuellen Konsolen technisch so viel zu bieten haben. Damals hab ich die importierte GameCube-Fassung von Winning Eleven 6: Final Evolution <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4024′)“>
so im Fazit beschrieben:

Die Spielergesichter sind immer noch eine Stärke von PES: Messi & Co sehen hier in dieser Perspektive noch etwas besser aus als in FIFA 09.
„Mit den neuen und verfeinerten Bewegungen, den zusätzlichen Statistiken sowie der klasse überarbeiteten Ballphysik wurde der PS2-Hit konsequent aufgewertet. Dieses Winning Eleven vermittelt einfach ein intensiveres Spielgefühl, packendere Zweikämpfe und mehr Dramatik. Zwar hinkt man im Bereich der Fankulisse und -gesänge immer noch weit hinter FIFA 2003 her und auch die Ruckler stören, aber auf dem Platz ist Spielspaß pur angesagt. 4P-Wertung: 92%.“

Enttäuschende Präsentation

Und von diesem Fazit ist das aktuelle PES sehr weit entfernt, denn die Schere zwischen Spielmechanik und Präsentation klafft weit auseinander – das Fußballerlebnis verliert an Faszination. Man hat hier einfach nicht gut genug gegengesteuert. Das konnte man in den letzten Fassungen noch verzeihen, weil das Spielgefühl immerhin deutlich besser und packender war, weil das Drama auf dem Platz spürbar war. So viel man über die Online-Tauglichkeit von Pro Evolution Soccer 2008 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=11986′)“>

im Nachhinein meckern konnte – es war ein anderes, temporeicheres und schussgewaltigeres Spielgefühl als noch Pro Evolution Soccer 6 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9807′)“>
. Diese letzte Evolution konnte uns neu begeistern. Letzteres würde ich im Nachhinein immer noch als stärksten Vertreter der Reihe ansehen, denn dort wurden alle Grundsteine gelegt, die eine ausgezeichnete Simulation ausmachen.

Der Rasen bleibt leider eine platte Textur, die auch Hartgummi sein könnte. Wann stellt man das Grün endlich plastischer dar?

Aber mittlerweile ist auch dieser Schritt nach vorne nicht mehr so deutlich erkennbar, und umso negativer wirken sich dann die anderen Schwachstellen aus: Kulisse und Fangesänge. Was bei FIFA nach anfänglichen Schwierigkeiten – ich erinnere an das katastrophale Debüt von FIFA 06 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7700′)“>

auf Xbox 360 (4P-Wertung: 59%)- mittlerweile auf Top-Niveau präsentiert und inszeniert wird, nämlich der Fußballzirkus in seiner grafischen und akustischen Pracht, ist bei PES nichts anderes als eine veraltete Baustelle. Ich bin es leid, seit Jahren dieselben Pappaufsteller und diese lieblos dahin geklatschten Kameramänner auf der Tartanbahn zu sehen. Wann schnappt sich Konami endlich mal einen oder zwei Grafiker, um das zu verschönern? Aber viel wichtiger als diese Kleinigkeiten sind die großen Defizite im Atmosphärebereich.

Inter Mailand gegen Manchester United – ein Spiel, zwei Erlebnisse (hier zum Vergleichsvideo): Was bei FIFA 09 schon beim Übergang vom aktiven Trainingslademenü in die italienische Arena für Gänsehaut sorgt, verstört bei PES schon zwei Minuten nach dem Anstoß. Zumal man sich vorher durch ein ebenso buntes wie austauschbares Collagenmenü klickt, das zwar entschlackt wurde, aber gegen die EA’sche Hightechvariante inklusive fotorealistischem Training gegen den Torwart wie ein Relikt aus der Retrosteinzeit anmutet. Ein Entwickler, der ein Metal Gear Solid 4 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7713′)“>
inszeniert, sollte auch eine stylische Benutzeroberfläche für ein Fußballspiel hinbekommen, die besser aussieht als eine Plakatwand. Erst kürzlich erfuhr man jedoch, dass man bei Konami trotz räumlicher Nähe keine Technologien austauscht:

„Right now next to us we have the Kojima Productions team but quite frankly we don’t share game influence or information.


Das ist natürlich eine wenig fruchtbare Firmenkultur. Aber das sind alles Peanuts am Rande. Man darf nicht vergessen, dass wir hier auf hohem Niveau Erbsen zählen. Wen interessiert das Menü, wenn das Spiel auf dem Platz rockt? Aber das tut es nicht mehr so wie früher.