[GUI_PLAYER(ID=105012,width=,text= Noch mehr Katastrophen im Trailer.,align=left)]
Wäre ich ein „echter“ Bürgermeister, würde ich die virtuellen Berater aus SimCity sofort feuern. Warum? Sie melden sich erst zu Wort, wenn es zu spät ist. Beispiel: Wenn das lokale Kraftwerk zu wenig Saft produziert und schon einige Haushalte ohne Elektrizität dastehen, meldet sich der Energie-Beauftragte und sinniert darüber, dass es doch sinnvoll sei, mehr Strom zur Verfügung zu stellen. Gleiches gilt für überfüllte Klassenräume, zu wenig Pumpen für Abwasser oder wenn die Mülldeponie überquillt. Warum sich die Berater nicht früher zu Wort melden und warum die hilfreichen Icons in der Menüleiste nicht früher leuchten, würde ich gerne wissen. Wer braucht Berater, die das Offensichtliche melden, wenn es zu spät ist?
Obwohl das Menü an der unteren Bildschirmseite die zentralen Funktionen sinnvoll gliedert und die meisten Gebäude bzw. Einrichtungen in sinnvollen Kategorien zu finden sind, fehlen manche Funktionen oder sind unnötig kompliziert zu bedienen. Es ist zwar lobenswert, dass sich gebaute Straßen aufwerten lassen, damit sie mehr Verkehr bewältigen können, aber jedes Streckenelement zwischen einer Kreuzung muss einzeln aufgewertet werden. Warum kann man die Aufwertung nicht ebenso wie die Straßen malen? Viel schlimmer ist allerdings, dass die Gebäude nicht manuell gedreht werden können – soll ein Feuerwehrhaus zum Beispiel an einer Kreuzung errichtet werden, muss man sich darauf verlassen, dass das Spiel den entsprechenden Bauplatz vorgibt. Solch eine elementare Funktion darf eigentlich nicht fehlen.
Lebendiger Mikrokosmos
Trotz aller Kritik und Macken kann SimCity in einem Bereich richtig punkten und zwar bei dem „Aquarium-Effekt“. Wie einst bei Siedler oder Anno ist es stellenweise einfach herrlich, dem virtuellen Treiben zuzuschauen, denn in der Stadt passiert richtig viel! Wenn Feuerwehrautos zu brennenden Gebäuden flitzen, Polizisten maskierte Gangster jagen, sich Blechlawinen durch die Straßen schieben und Sims-Massen zum Pack&Ride-Parkplatz stürmen, um in einen viel zu kleinen Bus zu steigen, versinkt man als Zuschauer förmlich in dem lebendigen Mikrokosmos, den man selbst geschafft hat. Überall gibt es etwas zu entdecken und überall ist niedlich anzusehender Trubel.
Das Zuschauen macht Freude, sofern man den starken Weichzeichnungseffekt erträgt oder ihn einfach ausschaltet.
Nur Sandkasten-Modus – keine Szenarien
Prinzipiell gibt es zwei Spielmodi: Einen Sandkasten-Modus, bei dem ihr sofort Zugriff auf alle Gebäude habt und einen Sandkasten-Modus, bei dem ihr Gebäude und Co. erst freischalten müsst. Fertig! Szenarien, in denen ihr kleine Aufgaben lösen oder verwilderte Städte sanieren sollt, fehlen. Dafür gibt es ein umfangreiches Tutorial.
Nach 120 Stunden Sim City, in der mir leider meine Stadt hoffnungslos ins Server Äther entschwunden ist, womit bewiesen wäre, dass das sogar noch Ende 2014 passieren kann, wird es vielleicht doch mal Zeit zu wechseln. Das hat mich doch sehr ernüchtert möchte ich meinen, aber ansonsten fand ich Teil 5 doch recht ordentlich.
Wenn das hier aber besser wird und mit größeren Karten schlage ich vermutlich zu und vergesse einfach das Original, obwohl das schon unverschämt gut aussieht, aber hier das sieht ja glaube ich so auf den ersten Blick so ziemlich gleichwertig oder sogar besser aus.
Es ist unglaublich, wie EA wirklich jedes fantastische Studio kaputt bekommt. Ich erinnere an den kürzlichen Bericht, in dem sich ein EA-Manager dazu bekennt, EA-Spiele bewusst immer weiter zu vercasualisieren, damit die angebliche Zielgruppe nicht zu viel lernen muss. EA hat mit diesen Vorgaben auch in diesem Fall einen einstmals quasi unzerstörbaren Titel und das Studio dahinter gekillt. Die Aktionäre sollten den unfähigen EA-Managern diese Wertevernichtung um die Ohren hauen.
Maxis war für mich 2009 schon gestorben und komplett in EA übergegangen, mit dem Abgang von Will Wright. Eine kleine Träne und sich Neues zuwenden. Nützt halt nix...
EA scheint da nicht ganz hinterherzukommen. Wobei es vermutlich eine gewisse Leistung stellt, dass der Laden immer noch am Leben ist.
Ahso. 'Ihr erzeugt nur verbrannte Erde, aber wenigstens lasst ihr sie zurück.' Allzu erfolgsversprechend shaut das aber nicht aus, ganz im Gegensatz zum Aktiengeschäft.