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Söldner – Secret Wars (Shooter) – Söldner – Secret Wars

Heute bei Zacherl – Einfach Zocken: Multiplayer-Shooter im Eigenbau. Die Zutaten: Eine Prise Operation Flashpoint, drei Löffel Counter-Strike und abschließend mit Battlefield 1942 abschmecken. Die Mixtur gut durchrühren und mit einem bescheuerten deutschen Titel inkl. englischem Akzent garnieren und die Umlaute bei Bedarf streichen. Fertig ist Söldner: Secret Wars.

© Wings Simulations / Project Zero / gEasy Team Development / JoWooD

Schwachstellen

Aufgrund der gigantischen Karten, der zerstörerischen Umwelt und dem sauberen Teamplay riecht Söldner  fast nach einem klasse Spiel. Das wäre es sicherlich auch, wenn nicht so viele Unstimmigkeiten den Spielspaß erheblich dämpfen würden: Während sich störende Lags auf den meisten Servern weitgehend in Grenzen halten, fällt oftmals die träge Steuerung auf. Manchmal reagieren eure virtuellen Protagonisten oder Fahrzeuge nicht direkt auf Knopfdruck, sondern verzögert – Pech für Scharfschützen und für Fallschirmspringer, die auf eine Punktlandung aus sind. Auch das Schadenssystem erfreut den Spieler mit lustigen Aussetzern, wenn zum Beispiel Raketen durch Objekte fliegen, ohne diese zu beschädigen.

Wie es sich für ein Multiplayer-Spiel gehört, wartet Söldner mit einer teilweise recht merkwürdigen Server-Stabilität auf. Mal könnt ihr fünf Minuten spielen, dann ist der Server weg, danach geht die nächste Partie problemlos über eine Stunde – solange ihr überhaupt auf einen Server kommt, denn das Server-Auswahlmenü erweißt sich des Öfteren als überaus zickig. Seit dem Release des Spiels hat sich die Server-Problematik allerdings schon leicht gebessert. Hut ab und weiter so!

Ganze Gebäude können in den Gefechten zu Bruch gehen.
Physik, wo bist du?

Einen eher unfertigen Eindruck hinterlässt ebenfalls die Physik. Hin und wieder stimmt die Simulation schon, aber sobald ihr aus 50 Metern Höhe sanft eine 80°-Grad steile Wand runtergleitet und dabei nicht auf dem Allerwertesten landet, geschweige denn Hitpoints verliert, darf schon am Realismus gezweifelt werden. Im Looping fliegende Raketen oder horizontal an Bäumen geparkte Fahrzeuge zeugen ebenfalls nicht gerade von der Funktionalität. Von der nur als unrealistisch abzustempelnden Fahrphysik ganz zu schweigen.
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Grafik

Die Grafik von Söldner weist die gleichen Höhen und Tiefen wie das Gameplay auf. Die Weitsicht ist zwar absolut phänomenal und die Darstellung der Wälder mit den Hunderten von (gleichen) Bäumen ist einsame klasse, aber dafür ist die tatsächliche Detailfülle der Landschaft recht schwach und längst nicht so aus einem Guss wie bei Battlefield Vietnam <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4257′)“>

. Inneneinrichtungen in den Gebäuden sind komplett wegrationalisiert worden, damit die ohnehin schon schlechte Performance der Engine nicht noch weiter in den Keller schnellt. Selbst Besitzer eines durchschnittlichen PCs (AMD XP2000 mit GeForce Ti4400) müssen fast auf die niedrigste Detailstufe stellen, um das Spiel annährend flüssig auf den Monitor zu zaubern.

Die Darstellung der dichten Wälder ist ein optisches Highlight.

Eine bessere Figur machen die Spielfiguren, die in der Ego-Perspektive zwar schrecklich eckige Unterarme haben, aber ansonsten einen durchaus guten Eindruck hinterlassen. Vor allem die individuelle Gestaltung der Charaktere ist ein Pluspunkt. Außerdem könnt ihr jedem Spieler von außen ansehen, welche Schießprügel der Lümmel mit sich herumschleppt. Ach ja, weibliche Spieler-Modelle gibt es gar nicht – liegt vielleicht daran, dass bei Wings Simulations auch keine Frau arbeitet.

Mittelklasse-Sound

Von der Akustik her überzeugt das Spiel kaum. Musik gibt es nicht, außer im Menü und die ist viel kurz. Ansonsten fallen weitgehend schwache Waffen-Effekte auf, die hin und wieder einen sehr realistischen Eindruck hinterlassen, im nächsten Moment allerdings total unecht klingen. Besser ist die Sprachausgabe, die bis auf die nervigen Ausrufe wie „Map-Check“ beim Aufruf der Karte und „Soldner“ (sprich [souldnör]) bei jedem Spawn durchaus überzeugt.