Veröffentlicht inTests

Star Wars: Empire at War (Taktik & Strategie) – Star Wars: Empire at War

Was haben Spiele wie Force Commander, Rebellion oder Galactic Battlegrounds gemeinsam? Ganz einfach: Alle zelebrierten Strategie im Star Wars-Universum, ohne dass die Spielspaß-Macht mit ihnen war. Stutzig geworden durch diese Fehlschläge heuerte LucasArts mehrere Ex-C&C-Generäle für den nächsten Versuch an. Wird Empire at War den Fluch brechen?

© Petroglyph/LucasArts / Activision

Globales Management und separate Echtzeitschlachten klingen irgendwie nach Rome: Total War? In gewisser Weise schon, obwohl hier eher leichte Kost aufgetischt und längst nicht in die römischen Strategie-Tiefen abtaucht wird. Dazu fehlen z.B. diplomatische Verhandlungen mit neutralen Einwohnern sowie ein Erfahrungssystem für Helden und/oder Einheiten.

Die Rebellen-Artillerie deckt die AT-ST-Walker ein.

Öde Kampagnen

Dieses aus drei Elementen bestehende Konzept exerziert ihr in zwei Kampagnen oder der galaktischen Eroberung durch. Im storybasierten Feldzug werden Schritt für Schritt weitere Bereiche der Galaxie freigeschaltet, untermalt von einer sehr kargen Geschichte, die mit seltenen Ingame-Sequenzen und preisgünstigen Hologramm-Szenen fortgesponnen wird. Anleihen auf die Filme (Todesstern, Aldaraan, etc.) oder Bücher sind nicht zu verleugnen, trotzdem hätten die Entwickler viel mehr aus dem reichhaltigen Szenario rausholen können, z.B. mit kleinen Film-Schnipseln oder anderen Missionszielen. Den Schauplätzen fehlt es ohnehin an echtem Wiedererkennungswert, da alle Karten künstlich generiert wirken und das prickelnde Star Wars-Flair vermissen lassen, das die Einheiten transportieren. Nur die Wettereffekte, die Waffen und Fahrzeuge heben die Stimmung.

Galaktische Eroberung als Highlight

Außerdem ist die Kampagne zu leicht, da ihr vor jedem kritischen Missionsziel in Ruhe alle möglichen Planeten erobern und eine große Armee züchten könnt; die Feinde holen verdächtig selten zum Gegenangriff aus. Dies sieht bei der galaktischen Eroberung zum Glück anders aus: Je nach Wahl des Szenarios (oder der gesamten Galaxis) werdet ihr mit einer gut agierenden und fordernden KI konfrontiert, die euch in Mehrfronten-Konflikte verwickelt, bei denen die Linien ständig hin- 

Die praktische Info-Box zeigt alle wichtigen Stärken und Schwächen der Einheiten auf.

und herschwappen. Sogar die Truppenauswahl des Computerspielers beim Angriff kann sich sehen lassen. Einziger Wehrmutstropfen dieses rundum gelungenen und strategisch hektischen Modus ist die Planeten-Verwaltung, die viel zu klick- und zoomaufwändig ist.

Atmosphäre

Star Wars-Fans werden sich dennoch auf dem Schlachtfeld wohl fühlen, schließlich haben die Entwickler beim Einheiten-Design richtig gute Arbeit geleistet. Egal ob Sternenzerstörer, Y-Wing, Mon Calamari Schlachtschiff oder AT-ST-Walker – alle  sind detailgetreu nachgebildet und auf einen Blick zu erkennen. Obwohl einige Truppentypen von den Entwicklern erschaffen wurden, fügen sich diese Neulinge nahtlos in das bestehende Universum ein, während im Hintergrund die typische Musik von John Williams auftrumpft. Einzig und allein die Sprachausgabe verleiht der Atmosphäre einen Dämpfer, weil hier die Original-Stimmen fehlen. Die Profi-Synchronsprecher machen zwar bis auf Darth Vader einen guten Job, verblassen jedoch im Vergleich zu den echten Protagonisten.

Multiplayer-Modus

Im LAN oder Internet könnt ihr mit maximal acht Spielern (oder KI-Mitstreitern) im Boden- oder Weltraumkampf gegeneinander antreten, was aufgrund der fitzelig kleinen Karten kaum Spaß bereitet. Oder ihr schnappt euch einen Konkurrenten und fechtet komplexere und unterhaltsamere galaktische Eroberungsschlachten gegeneinander aus, was bei den Sync-Problemen noch nicht ganz einwandfrei funktioniert.