Shadowlands beginnt mit dem Übertritt in das Jenseits, denn Sylvanas hat aus nur ihr bekannten Gründen den Helm der Herrschaft zerstört und so den Schleier zwischen der Welt der Lebenden und der Toten durchbrochen. Kurz darauf werden bekannte Figuren entführt und was machen wir als Champions von Azeroth? Genau! Wir springen hinterher und versuchen alles zu retten.
Der erste Besuch führt in den Schlund. Dabei lernt man den Kerkermeister kennen, den Blizzard als neuen Übergegenspieler etablieren möchte, schließlich ist die Anzahl bekannter WarCraft-Fieslinge in den letzten 15 Jahren nahezu vollständig ausgelöscht und/oder wiederbelebt worden. Man findet heraus, dass der Kerkermeister alle Seelen und ihre innewohnende Anima-Kraft für sich beansprucht, die normalerweise auf alle Schattenland-Reiche verteilt wird. Er wird also immer mächtiger. Doch welchen Plan der Typ mit dem Loch in der Brust verfolgt, bleibt im Verborgenen. Stattdessen taucht er kurz in Zwischensequenzen auf, brummt wenig Spannendes und zeigt weniger Präsenz als der Lichkönig aus Wrath of the Lich King. Auch an seinen Sprüchen muss der Kerkermeister noch arbeiten.
Es bleibt zu hoffen, dass der Kerkermeister mit den Inhaltspatches bedrohlicher wird und Blizzard darauf verzichtet, Sylvanas eine Erlöser-Story auf ihren Banshee-Bauch zu binden. Die Olle soll endlich verschwinden!
Der Weg auf Stufe 60
Doch kurz zurück zur Level-Up-Phase: In ungefähr acht bis zehn Stunden ist die neue-alte Maximalstufe 60 erreicht. Beim ersten Durchlauf stattet man den vier Fraktionen einen linearen Besuch ab und erfahrt mehr über die Animadürre und die inneren Konflikte. Jedes Gebiet fußt auf einer eigenen Geschichte über den Tod, die Akzeptanz des Vergehens, Verlust, Wiedergeburt und Verrat – stellenweise mit richtig guten Akzenten.
In der Bastion geht es ruhig los – mit Ritualen nach dem Tod und Konfrontationen mit Erinnerungen, bevor man in einen inneren Konflikt hineingezogen wird. In Maldraxxus wird die Kampfkraft erprobt, mit Schleimen gespielt und es werden Tränke gebraut. Auch der Ardenwald wird von finsteren Gestalten bedroht, weswegen man an der Wilden Jagd teilnimmt und sich um einen mächtigen Samen kümmert. In Revendreth schlägt man sich mit hochnäsigen Adligen und zu vielen Aufzügen herum. Bei den Questaufgaben sollte man keine großen Überraschungen erwarten. Nach dem ruhigen Bastion-Auftakt wird viel getötet, gesammelt und angeklickt – inkl. steuerbaren Monstrositäten und Luftangriffen aus Engelshand. Trotzdem wirken einige Quests mit der heißen Nadel gestrickt und sind mitunter fehlerhaft, was einen Neustart der Aufgabe erfordert.
Freizeitpark aus schwebenden Inseln
Während das Weltdesign der vier himmlischen Themenwelten stellenweise famos ist, werden viele der interessanten Story-Aspekte kurz angeschnitten. Die meiste Zeit geht für die Exposition der abstrakten Welt und der vier Pakte drauf, was etwas langatmig sein kann, weil sich Cutscenes stapeln. Bekannte WarCraft-Seelen wie Uther, Kael’thas oder Lady Vashj haben nur Kurzauftritte. Ein wichtiger Drachenaspekt spielt bei den Nachtfae eine größere Rolle und sichert sich die bisher stärkste Szene des Add-ons. Bisher wurden verstorbene WoW-Figuren kaum genutzt, was die Schattenlande stärker an die altbekannte WarCraft-Welt gebunden hätte. Hier schlummert viel Potenzial. Zusammen mit der mageren Bedrohung kann man nur hoffen, dass dies nur ein Vorgeplänkel war und der Höhepunkt in den nächsten Patches kommt.
Ist glaube ich seit Legion so.
Sagt mal, wie ist das eigentlich mit Berufen inzwischen? Muss man da weiterhin komplett durch alle Addons hindurch skillen, wenn man bei 1 anfängt? Oder wurde das ebenfalls geshrinkt?