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X Rebirth (Simulation) – X Rebirth

Was soll ich denn schreiben? Ihr wisst es doch längst: X Rebirth ist eine zum Vollpreis verkaufte Alphaversion. So spielt es sich zumindest. Es steckt voller Fehler, die mich an einem Tag nur ärgern und am nächsten schon zum Neustart zwingen. Eine Woche lang habe ich versucht, dieses Weltraumabenteuer auf Herz und Nieren zu testen. Eine Woche lang habe ich seine Macken und Abstürze ertragen, weil ich mich riesig auf die „Wiedergeburt“ gefreut hatte. Und eins kann ich euch sagen: Finger weg!

© Egosoft / Deep Silver

Gute Idee? Schlechte Idee!

Selbst für das Kapern eines Transporters oder Bergbauschiffes, wofür ich Triebwerke und Waffen angreifen muss, während meine Soldaten das Schiff entern, konnte ich mir unendlich viel Zeit nehmen. Nach jedem Vorstoß ließ ich die Schilde regenerieren. Meine Söldner hatten beim Kampf im Inneren offenbar so viel Zeit , dass sie stets auf meine nächste Aktion warten konnten.

Natürlich: Das Kapern funktioniert nur, so lange ich nicht irgendeinen Fehler mache oder das Entern aus einem anderen Grund nicht klappt – was mir das Spiel jedoch nicht mitteilt. Während eines meiner Versuche verstrichen etwa zahllose Minuten, in denen ich Soldaten verteidigen sollte, die gar nicht angriffen. Clevere Ideen belohnt dieses X außerdem gar [GUI_PLAYER(ID=108433,width=377,text=Auf dem Highway ist die Hölle los – die Minispielhölle.)] nicht. Und ich dachte, es wäre eine gute Idee, erst die Geschütze zu zerstören, bevor ich meine Soldaten zum Anflug bitte. Dabei ist es doch logisch, dass sich der feindliche Frachter nach dieser Aktion im Gegensatz zu jedem anderen feindlichen Schiff aus irgendeinem Grund nicht mehr anwählen lässt…

Im Land der Dichter und Denker

Eine Sache schließlich, die mir am Herzen liegt. Ich weiß, dass das Geschichtenerzählen nicht die Stärke deutscher Entwickler ist. Ein Epos hatte ich von diesem Spiel auch nicht erwartet. Doch was mir hier vorgesetzt wird, geht auf keine Kuhhaut! Sowohl die englische als auch die deutsche Sprachausgabe sind unter aller Kanone – vorgetragen von Sprechern, die scheinbar ohne Regie und Talent Sätze aufsagen, die bereits beim ersten Hören zum Schämen peinlich sind. Zu allem Überfluss wiederholen sich die Sprüche mit hoher Frequenz. Glück im Unglück: Aufgrund eines Programmfehlers unterschlägt das Spiel einige Sätze der deutschen Sprachausgabe.

Da hört es aber nicht auf; es geht bei meiner Copilotin weiter. Denkt mal 15 Jahre zurück und stellt euch das Billigste vor, das eine computergenerierte Lara-Croft-Kopie in den 90ern sein könnte. Zieht den letzten Rest Niveau ab – jetzt könnt ihr euch diese Yisha Tarren recht genau ausmalen. Yisha trägt hautenges Neopren, natürlich. Mit einem primitiven Ausschnitt zwischen Hals und Brustwarzen.

Es geht mir nicht um Frauenrechte. Es geht um Geschmack und um sinnvolle Ideen. Und es geht vor allem darum, dass ich nicht auf so plumpe Weise verarscht werden möchte.