Es dürfte wohl kaum ein anderes geschichtliches Ereignis geben, das so oft virtuell verwurstet wurde wie der Zweite Weltkrieg. Besonders im Shooter erfreute sich vor allem der Kampf gegen Nazi-Deutschland zusammen mit den Konflikten im Pazifik einer großen Beliebtheit. Durch eine regelrechte Schwemme an Titeln wich diese aber zunehmend einer Ermüdung. Ist die Zeit nach zahlreichen Ausflügen in die moderne und futuristische Kriegsführung wieder reif, um für die Befreiung Europas zu kämpfen? Activision ist dieser Meinung – und wir sind geneigt, sie ebenfalls zu teilen.
Der Strand des Todes
Zu Beginn fällt es allerdings noch etwas schwer, mit dem Protagonisten Red Daniels als Teil der berüchtigten 1st Infantry Division warm zu werden, denn den D-Day und die Landung in der Normandie hat man gefühlt schon 1000 Mal erlebt – wenn auch selten so intensiv und packend inszeniert wie hier. Tatsächlich werden umgehend Erinnerungen an den knallharten Einstieg von Der Soldat James Ryan wach. Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass Sledgehammer zwar die unmenschliche Brutalität exzellent einfängt, dem Studio aber das Gespür für die beklemmende Stimmung fehlt, mit dem sich das Werk von Steven Spielberg so ausgezeichnet hat. Während sich dort die Soldaten in den Landungsbooten übergeben mussten oder sich im wahrsten Sinne in die Hose gemacht haben, dominiert hier zu sehr der Hurra-Patriotismus, der die Serie von Anfang an begleitet hat. Zwar gibt es im weiteren Verlauf auch kritischere Töne, doch es geht eher um martialisches Entertainment als um historische oder gar emotionale Authentizität.
Kann man sich mit diesem Hollywood-Ansatz und patriotischen Heldentum anfreunden, wartet eine mit knapp sieben Stunden zwar recht kurze, dafür aber intensive und erfreulich kurzweilige Kampagne. Dabei führt der Feldzug von der brutalen Ankunft am Omaha Beach weiter zur Befreiung Frankreichs sowie zum Vorstoß ins Deutsche Reich in Aachen. Die Ardennenoffensive sowie die Einnahme der letzten Rheinbrücke bei Remagen zählen ebenfalls zu den Schauplätzen. Dabei gelingt Sledgehammer Games eine starke Mischung aus intensiven Feuergefechten, spannenden Schleicheinlagen und eingestreuten Vehikel-Sequenzen, bei denen man kurz das Steuer von Jeeps, Panzern und Flugzeugen übernehmen darf. Nein, Call of Duty mutiert nicht zu einem Battlefield, aber das Pacing und die Abwechslung profitieren enorm von diesen Momenten. Schade dagegen, dass nur eine sehr oberflächliche Stealth-Mechanik geboten wird: Zwar bieten Wachen einen Aufmerksamkeits-Indikator, doch lassen sich die ausgeschalteten Gegner leider nicht greifen und verstecken. Dies ist lediglich bei den so genannten „Helden-Taten“ erlaubt, bei denen man sich nicht nur in geskriptete Handgemenge einmischen, sondern auch verwundete Kameraden schnappen und unter Zeitdruck in Sicherheit ziehen kann – sehr schön! Allerdings verpasst man im Eifer des Gefechts häufig die Chance, sich der Möglichkeit überhaupt bewusst zu werden. Unabhängig von Heldentaten sollte man seine Augen und Ohren neben dem Sammelkram in Form von Erinnerungsstücken, aber auch nach optionalen Aufgaben offenhalten. Folgt man z.B. dem Nazi, der eine hilflose Frau in einen Kellerraum zerrt oder geht man einfach weiter?
Die Zeit also mit etwas zu verbringen an dem man Spaß hat, betrachte ich da noch als die geringste "Zeitverschwendung".
Ich gehe davon aus, dass Du Dich hierbei selbst miteinbeziehst...!?
Das Frizschen und Liesschen die sich außer Fifa und CoD vllt noch Mario kaufen, und Mario wird auch nur gekauft wegen Werbung und so, keine "wahren" Gamer sind weil sie das Internet nicht benutzten um sich zu Informieren?
Wunderbar, du hast herraus gefunden wie Werbung funktoniert.
Wieso das jetzt ein Problem ist, dass Frizschen und Liesschen keine "wahren" Gamer sind und auch gar nicht sein wollen weil sie sich eben nur für die Spiele intresse zeigen die beworben werden, versteh ich halt nicht.
Klar ich muss auch verzweifelt den Kopf schütteln, wenn Frizschen und Liesschen mir erzählen das Fifa und/oder CoD die besten Spiele überhaupt sind.
Aber ja mei, wenn ihnen andere Spiele egal sind ist es nicht mein Problem wenn sie großartige Spiele verpassen.
So ergeht es mir zB mit Filmen, ich schau meistens nur Filme die auch beworben werden.
Zwar idR nur mit Trailern auf Youtube aber das reicht mir aauch.
Zwar verpasse ich wohl großartige Filme, die sie auf Filmfeste spielen aber das ist mir sowas von egal weil ich mich einfach nicht so für Filme intressiere wie für Videospiele.
Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, denn eigentlich habe ich in letzter Zeit nur ein Problem.
In letzter Zeit ist die Disskusionskultur hier und auch auf anderen Seite für Videospiele einfach nur abbartig geworden.
Dieses herrabsetzten, in letzter Zeit in diversen Threads hier, von Menschen die nicht das gleiche Intresse an Videospiele zeigen wie man selbst.
Das bezog sich auf den „Vorwurf“. Natürlich muss ich kommunizieren um bei den Menschen etwas zu bewirken. Dies tue ich allerdings nicht wenn ich sage:“ Oh du hast aber ein unreflektiertes Konsumverhalten!“ Damit bewirkt man meistens nur das Gegenteil. In dem ich persönlich darauf acht gebe, welche Dinge ich kaufe, dadurch kann ich schon ein Umdenken bewirken. Weil die Menschen bekommen so etwas immer mit, ob bewusst oder unbewusst. Die Frage ist immer nur wie man es rüberbringt. Das Ihr grundsätzlich recht habt steht ja überhaupt nicht zur Disposition.