Die Schussgefechte gleichen zwar über weite Teile immer noch der typischen Schießbude, die man bei Call of Duty schon seit Jahren kennt: Weder die KI der Gegner noch die der Kameraden geben hier eine besonders gute Figur ab, wenn die Nazis offen ins Feuer rennen oder die Begleiter den Feind selbst dann oft nicht treffen, wenn sie ihm direkt gegenüberstehen. Trotzdem bleibt ein gewisser Anspruch vorhanden – dafür sorgt oft schon die pure Masse an Gegnern, die im Gegensatz zu den Kameraden deutlich genauer schießt und auch ihre Granaten oft ans gewünschte Ziel befördert. Zudem warten hin und wieder „Zwischengegner“ wie gepanzerte Vehikel, besonders heftige Gegnerwellen oder Momente, in denen man eine Stellung halten und mit einem Geschütz verteidigen muss.
Zudem gehen die Entwickler von Sledgehammer hier nicht nur auf der Zeitlinie, sondern auch hinsichtlich der Spielmechanik einen Schritt zurück: Genau wie DICE hat man auch hier das Heilpaket für sich wiederentdeckt und sich vom bisher genutzten System der regenerativen Heilung verabschiedet. Dadurch fühlen sich die Gefechte hier etwas anders an als zuvor, obwohl man weiterhin die Augen nach geschützten Bereichen offen hält, in denen man seine Wunden versorgen kann anstatt einfach zu warten. Allerdings lässt sich nur eine begrenzte Anzahl an Heilpaketen mitschleppen und der Vorrat ist irgendwann aufgebraucht, falls man keinen Nachschub findet. Alternativ greifen einem aber auch die Kameraden unter die Arme: Sie fungieren quasi als Perks mit einer Abklingzeit und versorgen den Spieler auf Anfrage mit neuer Munition sowie weiteren Heilpaketen und markieren auf Wunsch sogar kurzzeitig Gegner in der Nähe. Auch Luftschläge lassen sich mit der Übergabe einer Rauchgranate anfordern. Allerdings muss man sich immer in der Nähe des jeweiligen Squad-Mitglieds befinden, um in den Genuss der Unterstützung zu kommen. Von daher kann man trotz der Hilfe immer noch in die unangenehme Situation kommen, mit einem leeren Magazin und ohne Verbandskasten bei Dauerbeschuss hinter einer Deckung zu kauern, die
mitunter sogar zerstört werden kann. Nachschub findet man nicht nur in Kisten oder bei den Kameraden, sondern darf auch die Ausrüstung gefallener Soldaten an sich nehmen, um Primär- und Sekundärwaffen zu ersetzen, die von Pistolen über Sturm- und Scharfschützengewehre bis hin zur Schrotflinte sowie Minen, Rauch- und Splittergranaten reichen.
Die besonderen Momente
Die Kampagne überzeugt nicht nur durch ihre wuchtige Inszenierung sowie den gelungenen Tempo- und Schauplatzwechsel. Zwischen all den ratternden Gewehren, den gewaltigen Explosionen und dem gezielten Töten im Nah- sowie Fernkampf ist auch noch Platz für die besonderen Momente, die haften bleiben und mit denen man in einem Spiel der Reihe Call of Duty vielleicht nicht unbedingt gerechnet hätte. Nein, die vielleicht etwas zu zahlreichen Geschütz-Sequenzen sind damit nicht gemeint. Aber einen solchen erlebt man z.B. bei der Evakuierung deutscher Zivilisten: Zum einen wird in diesem Moment auch das Leid der Bevölkerung thematisiert und die Deutschen werden nicht alle über den Nazi-Kamm geschoren. Zum anderen muss man sich hier mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm und ihrem Teddybären durch das Gewölbe schleichen und dabei sowohl die feindlichen Soldaten als auch die Lichtkegel ihrer Taschenlampen meiden.
Die Infiltration des deutschen Hauptquartiers in Paris zählt ebenfalls zu den erinnungswürdigen Abschnitten innerhalb der Kampagne und setzt sich angenehm von der üblichen Action ab: Hier schlüpft man in die Rolle einer Widerstandskämpferin und betritt mit einer gefälschten Identität und vorerst unbewaffnet die Höhle des Löwen. Dabei muss man sich ein paar Details einprägen, um beim Vorzeigen der Papiere und der anschließenden Befragungen die richtigen Antworten in den Multiple-Choice-Dialogen parat zu haben. Fällt etwa ein falscher Namen oder man kann seinen im Ausweis vermerkten Wohnort nicht korrekt benennen, fliegt die Tarnung schneller auf, als einem lieb sein kann. Deutlich weniger Vorsicht ist allerdings gefragt, wenn man einer der Wache den Kellerschlüssel abluchsen muss – das geht viel zu einfach und sogar direkt vor der Nase anderer Nazis im Raum. Trotzdem ist dieser Abschnitt insgesamt klasse gemacht, auch wenn man es leider versäumt hat, die Gesichter der zahlreichen Gästen bei ihren Gesprächen zu animieren. Ärgerlich zudem, dass die Untertitel hier nicht ausgeblendet werden.
Die Zeit also mit etwas zu verbringen an dem man Spaß hat, betrachte ich da noch als die geringste "Zeitverschwendung".
Ich gehe davon aus, dass Du Dich hierbei selbst miteinbeziehst...!?
Das Frizschen und Liesschen die sich außer Fifa und CoD vllt noch Mario kaufen, und Mario wird auch nur gekauft wegen Werbung und so, keine "wahren" Gamer sind weil sie das Internet nicht benutzten um sich zu Informieren?
Wunderbar, du hast herraus gefunden wie Werbung funktoniert.
Wieso das jetzt ein Problem ist, dass Frizschen und Liesschen keine "wahren" Gamer sind und auch gar nicht sein wollen weil sie sich eben nur für die Spiele intresse zeigen die beworben werden, versteh ich halt nicht.
Klar ich muss auch verzweifelt den Kopf schütteln, wenn Frizschen und Liesschen mir erzählen das Fifa und/oder CoD die besten Spiele überhaupt sind.
Aber ja mei, wenn ihnen andere Spiele egal sind ist es nicht mein Problem wenn sie großartige Spiele verpassen.
So ergeht es mir zB mit Filmen, ich schau meistens nur Filme die auch beworben werden.
Zwar idR nur mit Trailern auf Youtube aber das reicht mir aauch.
Zwar verpasse ich wohl großartige Filme, die sie auf Filmfeste spielen aber das ist mir sowas von egal weil ich mich einfach nicht so für Filme intressiere wie für Videospiele.
Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, denn eigentlich habe ich in letzter Zeit nur ein Problem.
In letzter Zeit ist die Disskusionskultur hier und auch auf anderen Seite für Videospiele einfach nur abbartig geworden.
Dieses herrabsetzten, in letzter Zeit in diversen Threads hier, von Menschen die nicht das gleiche Intresse an Videospiele zeigen wie man selbst.
Das bezog sich auf den „Vorwurf“. Natürlich muss ich kommunizieren um bei den Menschen etwas zu bewirken. Dies tue ich allerdings nicht wenn ich sage:“ Oh du hast aber ein unreflektiertes Konsumverhalten!“ Damit bewirkt man meistens nur das Gegenteil. In dem ich persönlich darauf acht gebe, welche Dinge ich kaufe, dadurch kann ich schon ein Umdenken bewirken. Weil die Menschen bekommen so etwas immer mit, ob bewusst oder unbewusst. Die Frage ist immer nur wie man es rüberbringt. Das Ihr grundsätzlich recht habt steht ja überhaupt nicht zur Disposition.