Das ergibt in der internationalen Version durchaus Sinn, wenn auch auf der englischen Tonspur die Nazis mehr oder weniger gelungenes Deutsch sprechen. Auf der deutschen Tonspur hätte man sich den Untertitel-Zwang allerdings sparen können. Davon abgesehen überzeugt die Lokalisierung durch überwiegend hervorragende und professionelle Sprecher, deren starke Performance allerdings unter der enorm schlechten Abmischung bei der Lautstärke leidet. Dem steht ein grandioses Klangspektakel bei den Soundeffekten gegenüber: Die Kugeln pfeifen aus allen Kanälen, Explosionen kommen druckvoll aus dem Subwoofer und die Geschützsalven werden zusammen mit Rotoren angreifender Flugzeuge ebenfalls überzeugend eingefangen. Die überragende Audioqualität von Battlefield wird zwar nicht ganz erreicht, aber die dichte Kriegs-Atmosphäre von Call of Duty profitiert ebenfalls enorm von der starken Klangkulisse. Die mitunter etwas zu heroisch eingefärbten Arrangements des Orchester-Soundtracks tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei.
Und auch das Auge wird verwöhnt: Neben den fantastischen Zwischensequenzen, bei denen lediglich die vereinzelten Kompressionsartefakte und kleine Ruckler als Gegenstück zu den großartig modellierten Gesichtern und der filmreifen Inszenierung negativ auffallen, überzeugt auch die Spielgrafik mit einer detailverliebten Kulisse sowie schicken Licht- und Partikeleffekten, obwohl man dabei weder das hohe Niveau der Filme noch das Zerstörungspotenzial eines Battlefield erreicht, das audiovisuell immer noch etwas mehr beeindruckt. Ähnlich überzeugend ist das dagegen das Spielgefühl mit seiner reaktionsfreudigen Steuerung und der erfreulich hohen Bildrate, die selbst bei vielen Gegnern und einem Effektfeuerwerk auf dem Bildschirm nicht ins Straucheln gerät.
Mit der Nase im Dreck
Auch im Mehrspieler-Modus zeigt sich Call Of Duty: WW2 natürlich bodenständiger: Mit der Rückkehr in den historischen Weltkrieg sind auch Exo-Suits, Doppelsprünge, Wandläufe und die sonstigen futuristischen Ausrüstungen passé. Stattdessen liegt man wieder ganz klassisch mit dem M1 Garand in den Händen im Dreck, muss über kleine Vorsprünge klettern und bekämpft sich nicht in Raumhäfen und Orbitalstationen, sondern am Point du Hoc, auf dem US-Schlachtschiff USS Texas, in den Ardennen oder auf Gibraltar. Zynisch formuliert macht Sledgehammer hier zwei große inhaltliche Schritte zurück – im Vergleich mit den sehr ähnlichen Sci-Fi-Gefechten mit Plastikwaffen in den letzten Jahren, bin ich aber froh, dass die Serie endlich wieder Schlamm unter den Füßen hat.
Abgesehen davon spielt sich Call Of Duty in den klassischen Modi allerdings genauso, wie sich Call Of Duty immer gespielt hat. Man saust mit hoher Geschwindigkeit über die Maps, erobert in Gefechten mit maximal zwölf Spielern Flaggen (Capture The Flag), sammelt Dogtags (Kill Confirmed), hält Gebiete (Domination, Hardpoint), legt und entschärft Bomben (Search & Destroy) oder versucht einen Lederball in das Tor des Gegners zu komplimentieren (Football). Die wenn überhaupt nur marginalen Änderungen am Spielverlauf der einzelnen Varianten führen zu diversen Déjà-vus, zumal einige Karten aus sehr ähnlichen Versatzstücken zusammengebaut wurden, die deutlich an die Schlachtfeder vergangener Call-Of-Duty-Tage erinnern. Wer es dann ganz klassisch möchte, kann auf der Season-Pass-Map Carentan sogar zu einem Ort des ersten Serienteils zurückkehren. Ist das jetzt noch Nostalgie oder schon chronische Ideenlosigkeit beim Kartendesign?
Die Zeit also mit etwas zu verbringen an dem man Spaß hat, betrachte ich da noch als die geringste "Zeitverschwendung".
Ich gehe davon aus, dass Du Dich hierbei selbst miteinbeziehst...!?
Das Frizschen und Liesschen die sich außer Fifa und CoD vllt noch Mario kaufen, und Mario wird auch nur gekauft wegen Werbung und so, keine "wahren" Gamer sind weil sie das Internet nicht benutzten um sich zu Informieren?
Wunderbar, du hast herraus gefunden wie Werbung funktoniert.
Wieso das jetzt ein Problem ist, dass Frizschen und Liesschen keine "wahren" Gamer sind und auch gar nicht sein wollen weil sie sich eben nur für die Spiele intresse zeigen die beworben werden, versteh ich halt nicht.
Klar ich muss auch verzweifelt den Kopf schütteln, wenn Frizschen und Liesschen mir erzählen das Fifa und/oder CoD die besten Spiele überhaupt sind.
Aber ja mei, wenn ihnen andere Spiele egal sind ist es nicht mein Problem wenn sie großartige Spiele verpassen.
So ergeht es mir zB mit Filmen, ich schau meistens nur Filme die auch beworben werden.
Zwar idR nur mit Trailern auf Youtube aber das reicht mir aauch.
Zwar verpasse ich wohl großartige Filme, die sie auf Filmfeste spielen aber das ist mir sowas von egal weil ich mich einfach nicht so für Filme intressiere wie für Videospiele.
Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, denn eigentlich habe ich in letzter Zeit nur ein Problem.
In letzter Zeit ist die Disskusionskultur hier und auch auf anderen Seite für Videospiele einfach nur abbartig geworden.
Dieses herrabsetzten, in letzter Zeit in diversen Threads hier, von Menschen die nicht das gleiche Intresse an Videospiele zeigen wie man selbst.
Das bezog sich auf den „Vorwurf“. Natürlich muss ich kommunizieren um bei den Menschen etwas zu bewirken. Dies tue ich allerdings nicht wenn ich sage:“ Oh du hast aber ein unreflektiertes Konsumverhalten!“ Damit bewirkt man meistens nur das Gegenteil. In dem ich persönlich darauf acht gebe, welche Dinge ich kaufe, dadurch kann ich schon ein Umdenken bewirken. Weil die Menschen bekommen so etwas immer mit, ob bewusst oder unbewusst. Die Frage ist immer nur wie man es rüberbringt. Das Ihr grundsätzlich recht habt steht ja überhaupt nicht zur Disposition.