Veröffentlicht inTests

Diablo 3 (Rollenspiel) – Diablo 3

Endlich geht Blizzards Hack&Slay in die nächste Runde. Gespannt, ob Diablo III es schafft, das mittlerweile gut bestückte Genre der Action-Rollenspiele um eine neue Facette zu bereichern, haben wir uns auf die Jagd nach Monstern und der immer besseren Ausrüstung gemacht und unsere Erfahrungen in einem Test-Tagebuch festgehalten.

© Blizzard / Activision Blizzard

Das klingt auf dem Papier nach einer interessanten Mischung, doch für mich bleibt in der Praxis sehr viel Individualität auf der Strecke. Dementsprechend bin ich gegenwärtig an einem Punkt, an dem ich nicht sicher bin, ob ich am Ende des ersten Durchlaufes nochmals einen Hexendoktor spielen würde, um Neues auszuprobieren. Und das war bei Diablo II ganz anders: Bedingt durch die unterschiedlichen Fähigkeitsbäume, in die man seine [GUI_PLAYER(ID=82882,width=,text=Das Intro bietet die bekannt hochwertige Blizzard-Qualität der Rendersequenzen.,align=right)]Punkte investieren konnte, war man bei jedem Aufstieg aufs Neue gefordert und musste eine Entscheidung treffen. Das wird mir hier weitgehend abgenommen. Zwar kann ich z.B. festlegen, ob ich die Zombiehunde über eine Rune zu tollwütigen Viechern mache, die meine Feinde zusätzlich vergiften, doch das war es auch schon. Ich kann diese Fähigkeit nicht noch zusätzlich steigern, indem ich z.B. auf einen Ausbau der „Seelenernte“ verzichte, da ich die ohnehin selten nutze.

Auch die Beschränkung in Diablo II, einige Waffen oder Rüstungsteile nicht tragen zu können, weil einer der Grundwerte (Stärke, Intelligenz usw.) dafür zu niedrig war, fehlt hier: Findet man etwas und ist es nicht klassenspezifisch, kann man es in der Theorie anlegen. Und das führt in der Praxis beim Hexendoktor zu unglücklichen Ergebnissen. Ein Beispiel: Ich habe einen Dolch und einen Schild angelegt. Deren Werte spielen nur bei der Ergebnisberechnung des ausgeteilten sowie des eingesteckten Schadens eine Rolle. Denn der Hauptangriff findet z.B. über ein Blasrohr statt und nicht über die ausgerüstete Waffe. Noch schlimmer wird dies, wenn der schmächtige Schamane ein beinahe mannsgroßes Zweihandschwert als Waffe schleppt, aber zum Angriff dennoch das Blasrohr nutzt.

Sammeltrieb sorgt für Spaß

Die Entwicklung der Fähigkeiten ist gelinde gesagt „überschaubar“ und könnte sich zum Stolperstein entwickeln. © 4P/Screenshot

Dass ich dennoch bislang Spaß mit Diablo III habe (wenngleich nicht so viel wie seinerzeit mit den Vorgängern), ist vor allem der Sammelwut zuzuschreiben. Schatzkisten, Bodenplatten, erledigte Gegner: Sie alle sorgen mit Gegenständen in verschiedenen Kategorien dafür, dass ich immer noch einen weiteren Dungeon in Angriff nehmen, einen weiteren Abschnitt bis zum letzten Winkel erforschen und vor allem von Monstern befreien möchte.

So warte ich z.B. immer noch auf meine ersten Set-Teile, erfreue ich mich aber an den zahlreichen magischen und noch mehr an den seltenen Gegenständen, die ich bislang finden konnte. Neu im Diablo-Universum ist übrigens das an Online-Rollenspiele erinnernde System zur Herstellung eigener Gegenstände. Doch darum werde ich mich morgen im nächsten Teil kümmern – wie auch um viele Kleinigkeiten im Umfeld wie z.B. das Inventar, das Portalsystem oder die zufällig generierten Abschnitte. Und natürlich werde ich erzählen, wie es meinem Hexendoktor auf seinem weiteren Weg durch die vier Akte ergangen ist.