Veröffentlicht inTests

Splinter Cell: Double Agent (Action-Adventure) – Splinter Cell: Double Agent

Er ist zurück! Sam Fisher muss einmal mehr dem Terrorismus den Garaus machen – doch diesmal ist alles anders. Denn in Splinter Cell: Double Agent infiltriert ihr den Gegner nicht von außen, sondern seid als Maulwurf unter den Verbrechern unterwegs. Was ändert sich für den Geheimagenten? Schleicht es sich bei Tageslicht anders als in den Schatten der Nacht? Und wie gelingt der futuristischen Stealth-Action ihr erster Next-Gen-Auftritt?

© Ubisoft Montréal (Xbox, PS2 & GC) / Ubisoft Shanghai (360 & PC) / Ubisoft

Wachablösung?

Am Verhalten der Wachen haben die Entwickler hingegen nicht geschraubt. Schade, denn das heißt auch, dass ein Gegner im Schatten an Sam vorbei spaziert, solange er ihn nicht berührt. Das klappt leider auch dann, wenn ihr gerade seinen Kumpel im Schwitzkasten verhört oder an der Wand direkt unter ihm hängt. Manchmal bemerken sie euch zwar, doch alles in allem stecken in Double Agent die Wachen aus dem Vorjahr, mitsamt ihren Stärken und Schwächen. Was ihnen zum Glück meist zum Vorteil gereicht, denn sie gehen bei Feuergefechten in Deckung, umgehen eure Position, leuchten mit Taschenlampen in dunkle Ecken und das Beste: Sie wecken ihre bewusstlosen Kameraden. Dem Spielfluss tut das natürlich gut, aber Himmel, was habe ich geflucht, als ein nach zehn Minuten endlich entschärfter Polizist kurz darauf wieder aufstand!

Natürlich hätte ich den Soldaten umgehen können, schließlich gibt es in Double Agent wieder unterschiedliche Wege, Lüftungsschächte und Rohre, die euch verschiedene Möglichkeiten zum Vorrücken bieten. Splinter Cell bleibt sich zwar treu und fordert im Vergleich zur Thief-Serie ein geradliniges Vorgehen, doch auf dem Weg dahin habt ihr viele Freiheiten. In diesem Jahr sogar mehr als zuvor, denn den Doppelagenten erwarten einige weitläufige Areale. Besonders in Kinshasa genießt Sam die Offenheit in vollen Zügern. Dort sucht er sich einen von vielen

Kinshasa: Im Bürgerkrieg habt ihr alle Hände voll zu tum, um nicht zwischen die Fronten zu geraten.

Wegen durch die Häuserschluchten, während um ihn herum Granaten explodieren und Gewehre knattern. Der Tumult macht es dem Spion leicht, an Soldaten vorbei zu schleichen, aber wird er auf offener Straße entdeckt, hat er keine Chance.

Abtauchen

Ganz anders unter Wasser: Sam hat das Tauchen entdeckt, was ihn nicht nur durch Abwasserkanäle und Meerestiefen zum Ziel bringt; er kann sich dort auch ungesehen bewegen. Falls er nicht gerade von euch weg nach vorne schwimmt, macht er zwar nicht immer, was ihr verlangt, doch es erweitert eure Fähigkeiten um einen sinnvolle Zugabe. Besonders das Aufbrechen der Eisdecke, um einen Gegner ins Meer zu reißen ist klasse! Beim Tauchen habe ich allerdings meinen größten Frustmoment erlebt, als Sam auf einmal fest hing und sich partout nicht vom Platz bewegen wollte. Mir blieb nur der Neustart des Levels. Auch an anderen Flecken will der Agent nicht immer so, wie ihr es wollt: Dann bleibt er wie festgeklebt neben Gegenständen oder Geländern stehen und lässt sich erst Sekunden später fortbewegen. Falls bis dahin ein Gegner in seine Nähe kommt, kann das tödlich sein.

Im Gegenzug wirkt Double Agent glaubwürdiger als seine Vorgänger, da Sam in vielen Missionen mit anderer Ausrüstung unterwegs ist. Mal steckt der Spion in voller Montur, mal muss er sich auf Messer und Fäuste verlassen, später trägt er nur Aufnahme- und Ultraschallgerät bei sich und ein andermal fehlt ihm seine Sichtbrille. Und er sieht jedes Mal verdammt gut aus! Nach einem Blick in Sams Gesicht steht für mich fest: Diesen Menschen werde ich nie hänseln!

Spione gegen Soldaten!

Ebenfalls beeindruckend sind die die Mehrspieler- Runden über Xbox Live!, für die der Versus-Modus stark erweitert wurde. Im Grunde erwartet

Schnelle Wachentsorgung: Sam bricht das Eis von unten auf und zieht den Gegner ins Wasser.

euch ein völlig neues Splinter Cell, in dem agile Spione mit High-Tech-Ausrüstung gegen die schwer bewaffnete Upsilon-Truppe antreten. Das Ziel der Agenten ist es, Daten aus den Upsilon-Computern zu stehlen und zurück zum Stützpunkt zu bringen. Dafür benutzen sie ein Gerät am Handgelenk, das bis auf zehn Meter Entfernung die Rechner knackt, Scheiben und Lampen zerstört sowie die Elektronik der Gegner lahm legt! Richtig klasse sind die Spione aber vor allem deshalb, weil sie katzengleich durch die Levels pirschen.

Dabei sind sie mehr als doppelt so schnell wie Kollege Fisher – im direkten Zweikampf mit den Gegnern haben sie trotzdem keine Chance. Deren MGs pusten ihnen eilig das Lebenslicht aus und die ferngelenkten Upsilon-Sonden sind mit ordentlich Sprengstoff vollgepackt. Außerdem tragen die Soldaten einen Peilsender, der jede Bewegung in der nahen Umgebung anzeigt. Spione müssen daher geschickt vorgehen, auf die Dächer ausweichen, Lüftungsschächte nutzen, an Rohren empor klettern und den Hof per Seilwinde überwinden. Somit nutzen beide Parteien völlig unterschiedliche Wege, was das Spiel für jede Seite nur spannender macht. Spione rutschen außerdem unter Garagentoren durch oder schwingen sich in eine Öffnung in der Decke – beides direkt aus dem Lauf heraus!

Nicht zuletzt könnt ihr einem Clan beitreten und spezielle Partien nur für Auseinandersetzungen Clan gegen Clan erstellen. Und in der Koop-Variante geht ihr etliche Missionen gemeinsam an. In Sachen Multiplayer ist Double Agent einzigartig, sowohl im Vergleich anderen Titeln als auch unter seinen Vorgängern. Auch wenn ich als Internet-Agent ganz offensichtlich eine Niete bin: Ich hatte selten soviel Spaß am Online-Spiel!