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Uncharted: Drakes Schicksal (Action-Adventure) – Uncharted: Drakes Schicksal

Sir Francis Drake starb im Jahr 1596. Aber noch heute lässt sein Name jeden Engländer mit stolzer Brust seufzen. Gerade in diesen schweren Zeiten, mit der verpatzten EM-Qualifikation im Rücken, erinnert man sich gerne an die glorreichen Taten des Freibeuters: Kaperfahrten, Weltumseglung, Kampf gegen die Armada! Und jetzt will sein Nachfahre das Gold der Spanier suchen. El Dorado in Sicht? Konkurrenz für Lara Croft?

© Naughty Dog Software / Sony

Fazit

Endlich wieder ein exklusives Highlight für die schwarze Kiste! Seit 2001 entwickelt Naughty Dog mittlerweile für Sony und dieses Uncharted tut der PlayStation 3 richtig gut: Dieses fantastische Licht. Diese beeindruckende Architektur. Diese monumentale Pracht. Das einsame Kreischen der Möwen. Eigentlich habe ich nicht mit mehr als einem „Tomb Raider Man“ gerechnet. Und das ist es unterm Strich auch. Aber diese intensiven Farbwechsel und diese wie gemalt wirkenden Schauplätze wecken wohlige Erinnerungen an die Atmosphäre eines ICO. Hinzu kommen halsbrecherische Klettereien und knackige Kämpfe, die sich aufgrund des dynamischen Deckungssystems zwei Klassen besser anfühlen als bei Lady Croft – wenn die Desert Eagle kracht, dann kommt richtig Spaß auf. Leider stellt sich nach gewisser Zeit trotz des karibischen Panoramas eine leichte Monotonie ein, wenn sich Welle um Welle an Banditen aus dem Dschungel ergießt. Die Regie ist gut, die Musik ist heroisch, die deutsche Sprachausgabe ist gelungen, aber man vermisst charismatischere Antagonisten und so etwas wie ein Bosskampfgefühl. Außerdem werden sowohl die historischen Bezüge zu Francis Drake als auch die Reaktionstests und das Rätseldesign viel zu oberflächlich mit dem Spielerlebnis verknüpft. Man will tiefer abtauchen, mehr erfahren, anspruchsvoller knobeln, kann das aber nicht! Das Spiel hätte mit mehr erzählerischen Schliffen und innovativeren Rätseln noch kostbarer funkeln können. Es ist eben ein Action-Adventure mit starker Betonung auf dem ersten Teil. In technischer Hinsicht ist Drakes Odyssee nach El Dorado ein kleines Juwel. Und im letzten Drittel zücken die Kalifornier noch einen Joker, der für eine angenehme dramaturgische Überraschung sorgt: Aus der Schatzjagd im gleißenden Sonnenlicht wird plötzlich ein Kampf ums Überleben in düsteren Katakomben – inklusive Taschenlampe und Horrorstimmung. Dieser atmosphärische Wechsel tut dem Abenteuer an der richtigen Stelle richtig gut. Unterm Strich erstklassige Unterhaltung in ausgezeichneter Kulisse. Naughty Dog? Ich will einen Nachfolger!

Wertung

PS3
PS3

Besser als Tomb Raider und eine monumentale Kulisse, die an Ico erinnert. Das bisher schönste Spiel auf der PS3.

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