Trotzdem entstehen auch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sehr hitzige Schusswechsel, weil man in engen Arealen von Gegnerwellen ins Kreuzfeuer genommen wird, die auch teilweise gegen Kopfschüsse immune Helmträger ins Feld führen oder Granaten & Co werfen, denen man schnell ausweichen muss. Zurückwerfen? Geht nicht. Da hilft irgendwann nur die Bullet Time aka Schwarzsicht: Hat Sir Galahad diese Spezialfähigkeit aufgeladen, kann er mehrere Feinde bequem in Zeitlupe per Stick markieren und ausschalten. Die Action hat durchaus ihre unterhaltsamen Momente, aber so richtig Shooterfeuer will nicht lodern, weil man sich kaum kreativ bewegen oder abseits explosiver Fässer clever mit der Umgebung interagieren muss.
Das liegt nicht nur daran, dass wie oben beschrieben kaum etwas fulminant zerstört wird, sondern auch an den sehr konventionellen Waffen, die von Pistolen über Gewehre bis hin zu Minenwerfern reichen. Zwar haben manche auch eine Sekundärfunktion, aber meist ballert man mit Projektilen. Warum würzt man die Action nicht mit mehr Steampunk-Flair? Das Einfallsreichste ist noch, dass man einen brennbaren Staub verschießen und dann entzünden kann oder dass man eine Art Elektroarmbrust auflädt.
Schwache Granaten und Nahkämpfe
Vor allem die Granaten sind enttäuschend: Rauch und Splitter – das war’s. Ich will
gar nicht von magnetischen Effekten, betäubender Munition, von flirrenden Schutzschilden oder summenden Markierungsbolzen oder mechanischen Greifhaken fabulieren, aber als Steampunkfan erwarte ich mehr als ein zig mal benutztes Weltkriegs-Arsenal. Auch der Nahkampf fühlt sich nicht wirklich wuchtig oder so herrlich dynamisch an wie etwa in The Last of Us. Wenn ich in den Gegner renne, muss ich einfach rechtzeitig einen aufblinkenden Knopf für die automatische Attacke drücken. Ich kann aber nicht selbst aktiv mit dem Bajonett oder dem Kolben austeilen. Es blinkt nichts? Dann geht auch nichts, obwohl ich direkt neben einem Gegner stehe.
Auch nicht frei, aber besser werden immerhin die Reaktionstests gegen besondere Feinde inszeniert. Man wird in sehr gut choreografierte Nahkämpfe gegen Bestien verwickelt, in denen man auf Knopfdruck ausweichen und selbst mit schnellen oder schweren Hiebe zustechen muss. Das sieht stellenweise klasse aus und wird von tollen Kameraperspektiven begleitet, aber läuft letztlich immer nach demselben Schema ab. Und das raubt auch dem Finale sehr viel Spannung.
Ich vermisse klassische Bosskämpfe, in denen ich auch mal freier mit Waffensystemen und Umgebung taktieren muss. Lediglich in den Szenen mit den Werwölfen muss man das Ausweichen und den Beschuss mal mehrmals hintereinander kombinieren, bevor ein Todesstich möglich ist. In The Order gibt es ansonsten keine Gefechte gegen riesige Kreaturen. Überhaupt ist die Gegnervielfalt bescheiden.
Wie die Zeit vergeht... mit Covid natürlich noch schneller aber ja.
Ich hatte immer gehofft die machen noch einen zweiten Teil. Schade.
Doch doch , im nachhinein war "The Order" recht interessant und ich hätte gewünscht man bastelt an einem zweiten Teil der die (Gameplay) Schwächen ausmerzt und das ganze Storytechnisch weiterentwickelt.
Ziemlich genau exakt sechs Jahre nach meinem damaligen Durchspielen gestern wieder in der Konsole gehabt. Brauchte nach 70h Days Gone und 146h AC Valhalla mal wieder was Kurzes
An die Story konnte ich mich nach den sechs Jahren gar nicht oder nur bruchstückhaft erinnern, insofern war es für mich fast "neu". Ich muss sagen, dass ich den Titel damals wesentlich negativer in Erinnerung hatte - vlt. dachte man da aber damals - wenn man gerade 60 EUR dafür gelatzt hatte und nach einem Tag durch war - auch anders drüber
Für zwei Abende Hirne-aus-Popcorn-Kino ist der Titel jetzt meiner Meinung nach auch nicht schlechter als die jährliche CoD Kampagne oder andere cineastische Single-Player-Kampagnen. Zu schade, dass die Marke wohl verbrannt ist, das Setting hätte noch sehr viel Potential gehabt!
Beides ist nicht unbedingt eine Formel für Erfolg.
Allerdings schön zu hören, dass er nun Dune macht.
Wenn es dir um KI Versoftungen geht, muss man ja noch ex Machina nennen. Und wenn du auf Manga stehst, der hierzulande recht unbekannte "Pluto", in dem Bereich eine absolute Referenz für mich
Sorry für off topic