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The Order: 1886 (Action-Adventure) – Blendende Ritter der Tafelrunde

Exklusiv auf PlayStation 4 kann man ab Freitag in die Haut von Sir Galahad schlüpfen. Allerdings nicht mit Schwert und Lanze, sondern mit Revolver und Luftschiffen. The Order: 1886 entführt in ein alternatives viktorianisches London, in dem die Ritter der Tafelrunde immer noch gegen die Feinde Englands kämpfen. Kann die Action überzeugen? Mehr dazu im Test.

© Sony Santa Monica / Ready At Dawn / Sony

Max Payne lässt grüßen

Trotzdem entstehen auch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sehr hitzige Schusswechsel, weil man in engen Arealen von Gegnerwellen ins Kreuzfeuer genommen wird, die auch teilweise gegen Kopfschüsse immune Helmträger ins Feld führen oder Granaten & Co werfen, denen man schnell ausweichen muss. Zurückwerfen? Geht nicht. Da hilft irgendwann nur die Bullet Time aka Schwarzsicht: Hat Sir Galahad diese Spezialfähigkeit aufgeladen, kann er mehrere Feinde bequem in Zeitlupe per Stick markieren und ausschalten. Die Action hat durchaus ihre unterhaltsamen Momente, aber so richtig Shooterfeuer will nicht lodern, weil man sich kaum kreativ bewegen oder abseits explosiver Fässer clever mit der Umgebung interagieren muss.

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Man kann Gegenstände in der Hand genau untersuchen, sogar Briefe umdrehen, aber meist nichts Interessantes entdecken. Wozu soll man sich also alles ansehen? © 4P/Screenshot

Das liegt nicht nur daran, dass wie oben beschrieben kaum etwas fulminant zerstört wird, sondern auch an den sehr konventionellen Waffen, die von Pistolen über Gewehre bis hin zu Minenwerfern reichen. Zwar haben manche auch eine Sekundärfunktion, aber meist ballert man mit Projektilen. Warum würzt man die Action nicht mit mehr Steampunk-Flair? Das Einfallsreichste ist noch, dass man einen brennbaren Staub verschießen und dann entzünden kann oder dass man eine Art Elektroarmbrust auflädt.

Schwache Granaten und Nahkämpfe

Vor allem die Granaten sind enttäuschend: Rauch und Splitter – das war’s. Ich will

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Die Deckungsaction unterhält solide mit hitzigen Gefechten, es gibt Zeitlupen und Takedowns. Aber fast nur gewöhnliche Waffen und zwei schnöde Granaten – Rauch und Splitter. © 4P/Screenshot

gar nicht von magnetischen Effekten, betäubender Munition, von flirrenden Schutzschilden oder summenden Markierungsbolzen oder mechanischen Greifhaken fabulieren, aber als Steampunkfan erwarte ich mehr als ein zig mal benutztes Weltkriegs-Arsenal. Auch der Nahkampf fühlt sich nicht wirklich wuchtig oder so herrlich  dynamisch an wie etwa in The Last of Us. Wenn ich in den Gegner renne, muss ich einfach rechtzeitig einen aufblinkenden Knopf für die automatische Attacke drücken. Ich kann aber nicht selbst aktiv mit dem Bajonett oder dem Kolben austeilen. Es blinkt nichts? Dann geht auch nichts, obwohl ich direkt neben einem Gegner stehe.

Auch nicht frei, aber besser werden immerhin  die Reaktionstests gegen besondere Feinde inszeniert. Man wird in sehr gut choreografierte Nahkämpfe gegen Bestien verwickelt, in denen man auf Knopfdruck ausweichen und selbst mit schnellen oder schweren Hiebe zustechen muss. Das sieht stellenweise klasse aus und wird von tollen Kameraperspektiven begleitet, aber läuft letztlich immer nach demselben Schema ab. Und das raubt auch dem Finale sehr viel Spannung.

Ich vermisse klassische Bosskämpfe, in denen ich auch mal freier mit Waffensystemen und Umgebung taktieren muss. Lediglich in den Szenen mit den Werwölfen muss man das Ausweichen und den Beschuss mal mehrmals hintereinander kombinieren, bevor ein Todesstich möglich ist. In The Order gibt es ansonsten keine Gefechte gegen riesige Kreaturen. Überhaupt ist die Gegnervielfalt bescheiden.

  1. Eirulan hat geschrieben: 03.02.2021 11:10 Ziemlich genau exakt sechs Jahre nach meinem damaligen Durchspielen gestern wieder in der Konsole gehabt. Brauchte nach 70h Days Gone und 146h AC Valhalla mal wieder was Kurzes :)
    An die Story konnte ich mich nach den sechs Jahren gar nicht oder nur bruchstückhaft erinnern, insofern war es für mich fast "neu". Ich muss sagen, dass ich den Titel damals wesentlich negativer in Erinnerung hatte - vlt. dachte man da aber damals - wenn man gerade 60 EUR dafür gelatzt hatte und nach einem Tag durch war - auch anders drüber :lol:
    Für zwei Abende Hirne-aus-Popcorn-Kino ist der Titel jetzt meiner Meinung nach auch nicht schlechter als die jährliche CoD Kampagne oder andere cineastische Single-Player-Kampagnen. Zu schade, dass die Marke wohl verbrannt ist, das Setting hätte noch sehr viel Potential gehabt!
    Cineastische AAA Single-Player-Kampagne ;) Oh Mann wie ich wieder mal Lust hätte auf ein nicht sehr ausgelutschtes Setting mit strikter Story ohne Open World, ohne größer , weiter, schneller , DLC's , Multiplayer, Erweiterungen, Patches, Hotfixes etc. :mrgreen:
    Doch doch , im nachhinein war "The Order" recht interessant und ich hätte gewünscht man bastelt an einem zweiten Teil der die (Gameplay) Schwächen ausmerzt und das ganze Storytechnisch weiterentwickelt.

  2. Ziemlich genau exakt sechs Jahre nach meinem damaligen Durchspielen gestern wieder in der Konsole gehabt. Brauchte nach 70h Days Gone und 146h AC Valhalla mal wieder was Kurzes :)
    An die Story konnte ich mich nach den sechs Jahren gar nicht oder nur bruchstückhaft erinnern, insofern war es für mich fast "neu". Ich muss sagen, dass ich den Titel damals wesentlich negativer in Erinnerung hatte - vlt. dachte man da aber damals - wenn man gerade 60 EUR dafür gelatzt hatte und nach einem Tag durch war - auch anders drüber :lol:
    Für zwei Abende Hirne-aus-Popcorn-Kino ist der Titel jetzt meiner Meinung nach auch nicht schlechter als die jährliche CoD Kampagne oder andere cineastische Single-Player-Kampagnen. Zu schade, dass die Marke wohl verbrannt ist, das Setting hätte noch sehr viel Potential gehabt!

  3. Raskir hat geschrieben: 19.02.2020 19:11Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum er nicht erfolgreich war. Vielleicht weil er nichts hatte womit man hausieren konnte, wie Joker (also Einzelstücke über die viele schwärmten). Er war durch und durch ein sehr guter Film aber für Mundpropaganda evtl ohne einen selling point. Ka, nur eine Vermutung. Es macht mir aber super Hoffnung auf dune. Gleicher Regisseur (hat ja auch prisoners gemacht, also guter Mann), ich bin sehr gespannt :)
    Gravity hatte übrigens diesen selling point. Fand den aber auch ziemlich schwach, da gefiel mir interstellar um Welten besser (wortspiele dürfen behalten werden :) )
    Blade Runner 2049 hat auch das Problem, dass es Blade Runner ist. Kultfilm sicher, aber nicht gerade Star Wars in Sachen Popularität. Und ist ja nicht so, dass nicht nur dem Film der Aufhänger fehlt; selbst die Geschichte des Films ist praktisch Bruchteil einer größeren Geschichte, die nach einem Nachfolger schreit.
    Beides ist nicht unbedingt eine Formel für Erfolg.
    Allerdings schön zu hören, dass er nun Dune macht.

  4. Achso was ich noch vergessen hab:
    Bladerunenr wurde ja in vielen Facetten aufgegriffen, von I Robot, Westworld (HBO), Detroid... aber wirklich gut und ein wenig schmutzig Umgesetzt halt nur von R. Scott. Da sieht man aber auch sehr gut den Zeitgeist. Den fand ich schon toll von 2049 eingefangen. Ist aber in etwa so wie bei den Terminator Filme, die hatten bei Teil 2, nicht so gute Computer - aber das Verleiht dem Film eine schöne raue Oberfläche!
    würde dir dahingehend altered Carbon empfehlen, falls noch nicht gesehen. Ki ist zwar kein zentrales Element, aber es ist schon sehr Richtung Bladerunner (einige Anekdoten und direkte Hommagen gibt es auch). Ebenfalls dreckig, zäher Einstieg inklusive :)
    Wenn es dir um KI Versoftungen geht, muss man ja noch ex Machina nennen. Und wenn du auf Manga stehst, der hierzulande recht unbekannte "Pluto", in dem Bereich eine absolute Referenz für mich :)
    Sorry für off topic

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