Da sich Two Worlds II aufgrund fehlender kommunikativer Talente sehr actionreich spielt, steht das Kampfsystem natürlich im Mittelpunkt. Und was sich zu Beginn andeutet, setzt sich im Laufe des Abenteuers fort: Ja, man kann viel mit Waffensets und vor allem Magie experimentieren – man findet immer mehr der arkanen Karten, so dass man klassische Geschosse oder Verzauberungen aus Feuer, Wasser, Erde, Luft noch für eigene Effekte modifizieren kann – ähnlich wie beim Tränke brauen kann daraus etwas entstehen oder nicht. Das sorgt natürlich für Experimentierfreude.man kann zig Klingen, Äxte, Hämmer oder Bögen anlegen und es gibt Komfort in der Schnellzugriffsleiste wie etwa den Schildstoß, der Feinde zurückwirft, oder die fiesen Tricks, die Feinde für ein paar Sekunden bewegungsunfähig machen.
Schade ist nur, dass man einige martialische Fähigkeiten nicht selbst ausbauen, sondern erst über ein Skillbuch freischalten muss – das raubt mir die Freiheit der Spezialisierung, zumal ich dumm da stehe, wenn ich es nicht finde. Reality Pump legt die wesentlichen Bücher zwar wie Brotkrumen in die Questwege, aber ich will selbst bestimmen können, ob ich mich als Waldläufer z.B. Richtung eisige Pfeile entwickle oder als Krieger den Fackelhieb einsetze; das machen Rollenspiele wie Fallout: New Vegas deutlich besser. Immerhin kann man sich nicht in eine Sackgasse entwickeln: Gegen einen Aufpreis lassen sich alle Werte nochmal anpassen, so dass man seinen Charakter komplett erneuern kann. All die Skills vom Giftpfeil bis zum Fackelhieb oder dem mentalen Angriff lassen sich auf einen Klick einsetzen, genauso wie der Blockbrecher oder der Gegenschlag bei etwas intelligenteren Feinden.
Allerdings sind die meisten Feinde abseits der finalen Questwege dumm wie Brot, arbeiten selten koordiniert zusammen und erzeugen Schwierigkeit eher durch Masse als Klasse: Da schießt man von einer Anhöhe zig Pfeile in eine Gruppe Orks oder Warge – und anstatt mich zu umzingeln oder wenigstens mit Übermacht zu reagieren, laufen zwei stupide gegen Felsen, einer feuert in einen Felsen und nur einer angetrottet, bis ich wieder weiter ausweiche, wenn er mir zu nahe kommt. Die KI ist in ihrem Kampfverhalten richtig schwach. Mit Hit & Run kommt man fast immer weiter und das kann sogar gelegentlich Spaß machen, wenn man es mit animierten Hitpointleisten zu tun bekommt, die bei einem Treffer einfach nicht schrumpfen wollen – wie gesagt: Es gibt Gegenden, da wird man platt gemacht. Es gibt Gegenden, da macht man alles platt.
Es gibt zwar viele und weit verzweigte Höhlen, aber Fallen oder Dungeon-Nervenkitzel sucht man vergebens. |
Eine wirklich harmonische Spielbalance ist das nicht, weil man nicht das Gefühl hat, aufgrund seiner eigenen Fähigkeiten im Vorteil oder Nachteil zu sein – vieles wirkt zu willkürlich. Später kommen dann z.B. Bosse, die man in mehreren Phasen angehen muss. Warum hat man solche Duelle nicht früher in den Vordergrund gestellt? Immerhin existiert auch so ein Grundmaß an Spannung, denn man traut sich nicht einfach in alle Höhlen hinein; das ist also befriedigender als etwa in Arcania. Zumal man hier wesentlich besser auf Resistenzen achten, Magie ausweichen und Waffen wechseln muss, wenn der Schlagtyp nichts gegen den Feind taugt.
Arcade-Effekte statt Klingentanz
Reality Pump hat ja auch einige gute Ideen, die ein Lob verdienen: Dass man z.B. bei einem Anstieg langsamer wird – wer also Hügel hinauf rennt oder galoppiert, wird es schwerer haben, zumal die Ausdauer abnimmt. Das finde ich gut! Aber es bleibt bei hektischer Arcade-Action, in der der Dauerklick und der schnell geschluckte Heiltrank oft mehr bringt als der gezielte Hieb; hat man kaum noch Leben, einfach auf die Heiltaste hacken und fertig. Man fühlt sich wie in einem 3D-Sacred. Man findet so viele Tränke und vor allem Zutaten für eigene Rezepturen, dass man immer genug Sicherheit im Gepäck hat, zumal ich keinen Feind getroffen habe, der sich heilt.
Je weiter man aufsteigt, desto mächtiger wird man. Und das geht so schnell, dass man kaum mit der Skillpunktvergabe hinterher kommt – ich habe mich irgendwann erschrocken, als ich schon wieder zig Level nach oben geklettert bin. Reality Pump schüttet sehr schnell Belohnungen aus, aber vergisst den magischen Moment für Rollenspieler zu inszenieren: Man steigt auf und es passiert – nichts! Das ist lieblos. Warum umrahmt man den Schritt auf der Karriereleiter nicht mit einer Melodie oder mit einem Schwenk auf die Charakterkarte? Warum muss es eine schnöde Auffülleiste wie in jedem Online-Rollenspiel geben? Two Worlds II legt lieber den Levelturbo ein und vergisst oftmals den Blick für Feinheiten.
Das gilt auch für die Gefechte, denn trotz moderner Anleihen wie „Stealthkill“ und „Finisher“ wirken sie plump, weil die Choreographie schwach ist – wer auf eleganten Klingentanz steht, der dem Schwert als Waffe gerecht wird, wird hier nicht fündig. Man vermisst letztlich nicht nur den Nervenkitzel, sondern auch die Präzision in der Zielerfassung und die taktische Dynamik. Da man die Kamera nicht auf einen Feind fixieren kann, um sich auf ihn alleine in einem Tanz aus Ausweichen und Riposte zu konzentrieren, kommt es manchmal zu Hektik und wilden Schwenks, die mich blind zuhauen lassen, und andererseits zu ungewollten Treffern – spätestens wenn man als Eskorte jemanden helfen soll, der von zwei Mann attackiert wird und man partout nicht gezielt auf diese Feinde schalten kann, wächst der Frust. Denn was passiert, wenn man seinen Auftraggeber trifft? Richtig: Er dreht sich um und schlägt zurück.
mir unverständlich wie dieser softwaremüll eine wertung im 70er bereich bekommt. die dialoge sind unterirdisch schlecht. die animationen der charaktere sind ebenso eintönig wie völlig deplatziert. was soll das gefuchtel mit den armen? mir schleierhaft was den tester da geritten hat.
Gibts mitlerweile eigentlich nen Patch für die X-Box360 Variante?Ich weiß zockt eh keiner mehr xD
zum rest muss ich dir recht geben - sie haben es leider genauso wie im ersten teil verpasst das kampfsystem zu verbessern: es ist entweder gleich sterben oder problemlos siegen, was dazwischen gibt es nicht... es sei dem man spielt magier, dann gibt es nur problemlos siegen :wink:
die präsentation (sprachausgabe, charaktere) ist eine zumutung und der held der totale unsympathler... (sowie eigentlich auch der rest der protagonisten)
überhaupt hab ich mir die ganze zeit bei dem spiel gedacht es wäre besser sie hätten die story gleich ganz weggelassen...
Zum Glück hab ich für das Spiel nicht 1 Cent ausgegeben, weil nicht mal den wäre es wert gewesen. Totaler Müll meiner Meinung nach.