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Mass Effect (Rollenspiel) – Mass Effect

Kann BioWare ohne die Macht von Star Wars im Rücken futuristisch begeistern? Mit Jade Empire haben die Kanadier bewiesen, dass sie auch ohne Lizenz das Flair exotischer Kulturen einfangen können. Mass Effect ist allerdings ein ganz anderes Kaliber. Hier soll ein episches Rollenspiel in einem neuen Universum stattfinden – inklusive filmreifer Präsentation, lebendiger Dialoge und moralischer Konflikte. Jetzt auch auf PC.

© Bioware / Microsoft

Mit dem Mako auf Mission

Der Mako qualmt: Dieses Planetenerkundungsfahrzeug begleitet euch bei allen Landungen. Leider lässt er sich nicht aufrüsten. (360)

Man muss BioWare zugute halten, dass die großen Missionen, die die Story vorantreiben, alle sehr gut inszeniert werden und auch grafisch Abwechslung bieten. Aber die kleinen Ausflüge auf die Planeten gleichen sich: Man landet mit dem Mako, macht die Karte auf, und erkennt meist drei Symbole. Eine Anomalie, dann Trümmer und vielleicht eine Festung oder Mine. Dann fährt man die drei Punkte ab, sammelt alles ein und betritt evtl. die Katakomben bzw. Gebäude. Vielleicht findet man unterwegs noch Rohstoffe, die man für die Allianz markieren kann. Man darf den Reiz dieses Abfahrens und Sammelns natürlich nicht unterschätzen: Immerhin gibt es dreizehn Turianer-Embleme, zehn Asari-Inschriften und sieben Protheaner-Artefakte, zwanzig Leicht-, zwanzig Schwermetalle, zwanzig Erdelemente, zehn Liga-Medallions, drei Salarianer ID-Tags.

Hab ich was vergessen? All das kann man finden. Aber wäre es nicht viel spannender gewesen, wenn man auf den Planeten etwas Geheimnisvolles oder Unerwartetes gefunden hätte als eine Nummer? Das einzige Lebewesen, das einem ab und zu begegnet, ist eine Art riesenhafter Sandwurm, der an Dune erinnert: Plötzlich bricht er durch die Oberfläche und geifert euch an. Endlich Spannung, endlich Adrenalin! Hier muss man richtig vorsichtig sein, denn wer sich zu nah heran begibt, wird

Auf den Planetenoberflächen gibt es zwar ab und zu richtig Action, aber die Missionen gleichen sich und die Oberflächen bleiben immer ein Mix aus Kahlschlag und Gebirge. (360)
sofort zermalmt. Diese Kämpfe können allerdings nerven, da man nicht vorausahnen kann, wo das Ungetüm auftaucht. Auch hier hätte man über eine Scanfunktion oder Ähnliches etwas mehr Taktik reinbringen können.

MG und Kanone? Ja, euer sechsrädriger Mako, eine Art Weltraumjeep, verfügt darüber. Leider kann man diesen Wagen nicht aufrüsten oder mit besseren Schilden ausstatten – man brettert mit ihm vom ersten bis zum letzten Einsatz in der Grundausstattung über die Planeten, kann zwischendurch auch aussteigen und mit der Crew zu Fuß loslegen. Der Mako kann lediglich auf zwei Arten feuern und über den A-Knopf springen. Das Fahrgefühl erinnert dabei zunächst an MotorStorm <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7766′)“>

 oder den Warthog in Halo 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3158′)“>
und Halo 3 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7657′)“>

Etwas zittrig zunächst, sehr leichte Schwenks, aber man gewöhnt sich daran. Trotzdem hinterlässt der Mako eher Arcade- als Simulationgefühl, denn er überwindet fast unmöglich scheinende Steigungen, kann quasi jede Steilwand erklimmen und die Gravitation auf den Planeten spielt keine Rolle.

Genau das weiß man allerdings zu schätzen, wenn man die zerfurchten Planetenoberflächen erkundet. Hier genießt man

Gerade die letzten Abschnitte kommen auf dem PC in der maximalen Auflösung von  1280 x 1024 richtig gut zur Geltung. (PC)

noch die Freiheit, selbst die Route zu den markierten Punkten oder zu Feinden festzulegen. Manchmal muss man feindliche Festungen samt Geschütztürmen schleifen und kann sich herrlich mit dem Mako bis auf Schussweite heranpirschen – von allen Seiten. Leider vergeht der Spaß, wenn man die Storymissionen spielt: Hier muss man tatsächlich durch enge Levelröhren fahren, darf weder groß nach links oder rechts abweichen und bekommt auf dieser engen Route noch einige Tunnels serviert, in denen ganze Kompanien von Kampfrobotern warten. Und hier kann der Mako-Kampf nerven: Man muss quasi frontal angreifen, muss über zig Raketen hopsen und dabei hoffen, die ersten Feinde in Schussweite auszuschalten. Warum zwingt man mich hier so oft zu diesem stupiden Vorgehen? Einen Meter vor, feuern, zurück. Einen Meter vor, feuern, zurück. Warum kann ich hier nicht flankieren oder selbst auf Zielsuchraketen zurückgreifen? Das Ärgerliche ist, dass der Mako hier auch Probleme bei der Zielerfassung hat, wenn man auf kleinen Hügeln steht: Obwohl man einen Feind ganz klar im Visier hat, ohne Hindernis dazwischen, erreichen die Schüsse manchmal nicht ihr Ziel!