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Star Trek Online (Rollenspiel) – Star Trek Online

Star Trek Online sorgte bereits in der Betaphase ein ständiges Auf und Ab der Gefühle: Es wirkte unfertig und der qualitative Abstand zwischen Boden- und Weltraumeinsätzen sorgte für Verwunderung – ebenso wie Server-Performance und die Dauerinstanzierung des Weltraums. Etwas mehr als zwei Wochen nach der Veröffentlichung präsentiert sich das Onlinespiel weiterhin unfertig und verschenkt trotz guter Ansätze viele Chancen…

© Cryptic Studios / Perfect World / Namco Bandai / Atari

Krieg der Sterne

Der Weltraum. Unendliche Welten. Dies sind die Abenteuer der U.S.S. Bielefeld, die mit ihrem Commander im Alpha-Quadranten unterwegs war und für Ordnung im Universum gesorgt hat. Es wurde viel, nein, sehr viel gekämpft, haufenweise Ausrüstung ausgetauscht und so gut wie jedes System einer Patrouille unterzogen. 

Das romulanische Schiff bereitet seinen Spezialangriff vor: Alles was im Bereich der kleinen grünen Strahlen ist, sollte in wenigen Sekunden besser woanders sein…

Als Kommandant eines Raumschiffes gibt es offenkundig viel zu tun, doch irgendwie scheint sich das Star Trek-Universum in einen kolossalen Kriegsschauplatz verwandelt zu haben, denn auf einmal stehen der Föderation die Klingonen, Gorn, „Undine“, Cardassianer, Romular, Orioner und natürlich die Borg gegenüber. Diplomatie, Erforschung und Co., die Grundpfeiler des Star Trek-Universums, geraten in den Hintergrund.

Keine Sternenflotteakademie

Bevor man den Dienst bei der Sternenflotte aufnimmt und Skillpunkte, Verdienste sowie Ausrüstung in Weltraum- und Bodenmissionen sammelt, wählt man eine Klasse getreu der typischen T-Shirt-Farben: Taktikoffizier, Ingenieur oder Wissenschaftler.

Als Ingenieur kann man Schiffe reparieren bzw. Schilde regenerieren und hat Vehikel, die viele Treffer wegstecken können, während Taktiker versuchen, viele Löcher in andere Schiffe oder Uniformen zu zaubern. Der Wissenschaftler ist ein Supporter bzw. Buff/Debuffer mit Heilungsmöglichkeiten. Ganz im Gegensatz zu dieser rudimentären Klassenvielfalt darf man seiner Phantasie bei der Erstellung eures Captains freien Lauf lassen: Soll es ein Mensch, Andorianer, Bajoraner, Bolianer oder Vulkanier sein oder will man vielleicht sogar selbst ein Volk kreieren? Jede Zivilisation hat individuelle Stärken, 

Bug oder Feature? Die neusten Schusswaffen der Föderation haben eine Tarnvorrichtung und sind unsichtbar…
die man bei der eigenen Rasse frei verteilen kann und das Äußere des Charakters lässt sich mit reichlich Optionen anpassen – vor allem im Gesicht. Hier schöpfen die Entwickler aus dem Vollen, da der Charakter-Editor schon bei Champions Online (der vorherige Cryptic-Titel) hervorragend war.

Weltraum-Kämpfe

Als Sternenflotten-Captain verbringt man seine Zeit ungefähr zu gleichen Teilen auf der Brücke des Raumschiffes sowie als Anführer eines Außenteams, wobei die Passagen im All klar besser sind. Im Weltraum wird viel gekämpft und sämtliche Duelle verlaufen im Gegensatz zu Wing Commander und Konsorten langsam und träge, schließlich steuert man große Schiffe mit über Hundert Männern/Frauen/Aliens an Bord. Ein Wendemanöver kann locker mehrere Kilometer in Anspruch nehmen und Loopings sind verboten – bei einem Winkel von rund 45 Grad wird abgeregelt. Anfangs störte mich diese Beschränkung, doch mit der Zeit kam die widerwillige Akzeptanz, da die Einschränkung der Übersicht/Orientierung zuträglich ist. Die Steuerung der Schiffe finde ich hingegen gelungen, sei es mit Tastatur oder Maus – entsprechende Eingewöhnungszeit an die Trägheit vorausgesetzt – und die Kamerafixierung auf das anvisierte Ziel weiß zu gefallen, außer wenn Asteroiden die Sicht blockieren.