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Star Trek Online (Rollenspiel) – Star Trek Online

Star Trek Online sorgte bereits in der Betaphase ein ständiges Auf und Ab der Gefühle: Es wirkte unfertig und der qualitative Abstand zwischen Boden- und Weltraumeinsätzen sorgte für Verwunderung – ebenso wie Server-Performance und die Dauerinstanzierung des Weltraums. Etwas mehr als zwei Wochen nach der Veröffentlichung präsentiert sich das Onlinespiel weiterhin unfertig und verschenkt trotz guter Ansätze viele Chancen…

© Cryptic Studios / Perfect World / Namco Bandai / Atari

Missionen/Quests und Co.

Den in Weltraum- und Bodenaktionen aufgeteilten Spielablauf findet man in den meisten der verschiedenen Missionstypen wieder. Es gibt Patrouillen, Erkundungen, Zufallsgefechte, Flottenaktionen und Episoden, von denen sich Erkundungen und Zufallsgefechte wiederholen lassen. Generell gibt es genügend Missionen, die das Grinden verhindern (außer bei den PvP-Klingonen), wobei sich die Einsatztypen von der Qualität gewaltig unterscheiden und zum Endgame-Content zieht es sich mit den zur Verfügung stehenden Einsätzen hin.

In der Vergangenheit trefft ihr auf dieses wohlbekannte Schiff…


Patrouillenmissionen setzen sich daraus zusammen, dass man mehrere Planetensysteme der Reihe nach besucht und dort entweder Feinde zerstört, Gegner wegpustet, Fieslingen den Garaus macht, Truppen dezimiert oder die Wegpunkte abklappert und Dinge scannt, evakuiert bzw. repariert. Patrouillen ähneln öffentlichen Quests, da jederzeit neue Spieler (maximal vier) dazustoßen können. Zufallsgefechte entstehen, wenn man im Sektorenraum ein gegnerisches Schiff attackiert oder zu einem Event fliegt. Dort muss man im Team mehrere feindliche Schwadronen zerstören. Hat man drei Mal solch ein Zufallsgefecht gewonnen, ist diese (wiederholbare) Weltraum-Quest abgeschlossen und da man mitten in laufende Schlachten reinplatzen kann, wird es häufiger zukommen, dass man mitten in einer feindlichen Flotte spawnt, die sofort das Feuer eröffnet. Und jetzt ratet mal, wo man anschließend wiederbelebt wird? Genau: Wieder an diesem Eintrittspunkt! Das ist absolut frustrierend!

Bei Erkundungsmissionen sind drei „unbekannte“ Sektoren zu erforschen, die instanziert an den Sektorenraum grenzen. In diesen Gebieten warten oft Feinde, die man ausradieren muss – sowohl in Boden- als auch Weltraumgefechten. Nur selten darf man fremde Objekte auf einem Planeten scannen oder in einem Asteroidenfeld nach Signaturen suchen (durch die Gegend fliegen/laufen und „F“ drücken). Findet man ein Missionziel mal nicht, hilft praktischerweise die „Gegend scannen“-Taste. Als Belohnung winken zusätzlich zu Skillpunkten

und Sternenflottenverdiensten so genannte Erkundungsmarken, die man je nach Fortschritt gegen Ausrüstung eintauschen kann. Nur ist blöd, dass im Interface nicht angezeigt wird, zu welcher Stufe („Tier“) die Marken gehören.

Tolle Episoden

Diese scheinbar aus dem Zufallsgenerator stammenden Patrouillen, Erkundungen und Gefechte werden von den „Episoden“ in den Schatten gestellt. 

Dies sind rund 30 bis 45 Minuten lange Missionen mit einer Story, welche aktuelle Ereignisse näher bringen und sogar Ausflüge in die Vergangenheit erlauben. Die Aufträge vermischen wohltuend Boden-/Weltraum-Gefechte oder FedEx-Missionen und man trifft gelegentlich auf bekannte Persönlichkeiten oder Objekte – u.a. darf man sich auf den Planeten-Killer aus der alten Star Trek-Serie mit Kirk, eine gigantische amöbenartige Lebensform oder das Riesen-Romulanerschiff aus Nemesis freuen – 

 

Übersetzung: „Versuchen, sich zu bewegen“ – was auch immer damit gemeint ist.

und ausgerechnet hier ist es unverzeihlich, dass bloß ein Bruchteil der Texte übersetzt ist. Manchmal beginnt die Questbeschreibung in deutscher Sprache und die nächste Seite ist in Englisch. Man muss mit dem Denglisch leben, da scheinbar erst nach und nach übersetzt wird, stellenweise ist die Übersetzung furchtbar misslungen und sogar bei manchen Free2Play-MMOs besser: Instanz heißt „Vorgang“, Quest teilen ist „Bereitstellen“ und wenn man von einer Texttafel zur nächsten klickt, drückt man auf „Versuchen, sich zu bewegen“, was wohl „Fahren sie fort“ bedeuten soll.

Dennoch sind die Episoden gut gelungen, führen an bekannte Orte und schöpfen aus dem reichhaltigen Fundus der Lizenz. Von mir aus könnte es mehr dieser Episoden geben, da es nicht ausreicht, ausschließlich Episoden zu lösen, um Stufenaufstiege zu bekommen. Man muss also mit Patrouillen, Erkundungen, Zufallsgefechten und PvP ergänzende Skillpunkte sammeln, bis man ein Level-Up bekommt und neue Episoden freigeschaltet werden. Cryptic verspricht übrigens regelmäßigen Episoden-Nachschub und mit dem Borg-Update (für Stufe 43) haben sie dies in der letzten Woche bestätigt. Trotzdem gibt es Grund zu meckern, da es zu viele kampfbetonte Missionen als Offizier der Sternenflotte gibt. Einsätze, in denen man zum Beispiel diplomatisch oder friedlich tätig ist, sind Mangelware, machten bisher geschätzte zehn Prozent aller Einsätze aus und waren nur leidlich spannend. Möglichkeiten gäbe es genug, z.B. eine Story-Mission, in der man mit Dialogen zur friedlichen Einigung kommen könnte oder die Suche nach neuen Lebensformen auf fernen Planeten – aber Leben außer der Pflanzendeko findet man auf anderen Himmelskörpern nicht.