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Two Worlds (Rollenspiel) – Two Worlds

Wann gab es das letzte gute Fantasy-Rollenspiel? Wann konnte man das letzte Mal mit Schwert und Schild in eine freie Spielwelt mit faszinierender Landschaft, spannenden Quests und offener Karriere abtauchen? Knapp ein Jahr ist es her, dass The Elder Scrolls IV: Oblivion auf hohem Niveau unterhalten konnte. Sechs Monate später enttäuschte Gothic 3. Jetzt will es Two Worlds wissen…

© Reality Pump / Zuxxez

Kampfsystem

Ihr könnt nahtlos von der Schulterperspektive in die die Egosicht wechseln, wenn ihr die volle Ansicht bevorzugt – allerdings ist hier kein First-Person-Kampf wie etwa in Oblivion möglich. Die Duelle werden über die Maus ausgetragen: Ein Klick führt zu einem Hieb, eine Klickstafette leitet elegante Kombos oder je nach

Geschicklichkeit über 100 und die Bogenkünste ausgebaut: Dieser Fernkämpfer kann mehrere Pfeile abschießen und seine Gegner entwaffnen – die Vielfalt an Talenten motiviert.

Fähigkeit sogar Pirouetten ein. Die Motion-Capturing-Aufnahmen mit echten Schwertkämpfern zahlen sich hier aus, denn die Bewegungen sehen verdammt gut aus – da wird die Klinge in artistischer Leichtigkeit über das Handgelenk gewirbelt und flüssig eingesteckt. Natürlich hat das Ganze keinen Simulationscharakter, fühlt sich arcadig leicht an, aber immerhin lässt sich beobachten, dass leicht gerüstete Charaktere deutlich schneller zuschlagen. Als ich den Kettenpanzer, Helm und Schild abgelegt hatte, zischte die Klinge schnell wie eine Schlange.

Ihr könnt einen Sprung zurück machen, um auszuweichen, aber es gibt weder eine Zielfixierung zwecks automatischer Umrundung noch akrobatische Verteidigungsmanöver wie eine Ausweichrolle oder Ähnliches. Da man meist mit schnellem Klicken beschäftigt ist, erinnert das Ganze eher an die Leichtigkeit eines Diablo <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=754′)“>

oder Heretic als an die Komplexität eines Severance: Blade of Darkness <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=272′)“>
. Es ist schade, dass sich Nahkämpfe hier immer noch nicht nicht weiter entwickelt haben.

Trotzdem macht der Kampf Spaß, weil er unkompliziert zu führen ist. Auch Bogenschützen kommen auf ihre Kosten, denn es gibt zig Talente, um eure Pfeile gefährlicher zu machen: Ihr könnt den Bogen überspannen, die Zuggeschwindigkeit erhöhen oder Feinde mit einem Schuss blenden oder entwaffnen. Dauert es zu Beginn eine Ewigkeit, bis man die Sehne bis zum Anschlag nach hinten gezogen hat, kann man später ein Stakkato à la Legolas abfeuern und selbst ein halbes Dutzend Feinde nur mit dem Bogen aufreiben. Nekromanten beschwören Skelette, Feuermagier umgeben sich mit einem lodernden Kreis und Luftmagier lassen Blitze zucken.

Allerdings ist das System in der Defensive nicht so aktiv erfahrbar wie in Oblivion. Sprich: Euer Schild wird automatisch eingesetzt, ihr könnt nicht gezielt damit Hiebe blocken und das Krachen des Streitkolbens auf Holz spüren. Damit ist der Kampf in Two Worlds schneller und actionreicher, aber auch weniger intensiv, weniger taktisch.

Fiese Tricks wie das Aufwirbeln von Staub helfen im Nahkampf. Oder wollt ihr es lieber mit Magie versuchen? Es ist vor allem die freie Karriere, die anstachelt.

Immerhin haben die Entwickler einige attraktive Joker in der Hand: Zum einen sind da die fiesen Tricks. Indem ihr eurem Gegner mit dem Fuß Sand in die Augen fegt, könnt ihr ihn für kurze Zeit wehrlos machen und mit dem Schlag darauf schweren Schaden anrichten. Außerdem könnt ihr euer Schleichtalent so ausweiten, dass der Wahrnehmungsbereich eines Feindes dermaßen schrumpft, dass ihr auf einen Zentimeter an ihn herankommt. Habt ihr jetzt noch ein Talent als Meuchler entwickelt, ist der Tod mit einem vergifteten Dolch nicht weit. Und last but not least sind da die Fallen, die ihr schon vor dem Kampf auslegen könnt. Ihr könnt eiserne Bärenfänger oder zig andere Fußfesseln oder Bomben aufbauen und die Feinde bei der Flucht hineinlocken.

Kampfverhalten

Das Kampfverhalten scheint auf den ersten Blick besser als in Gothic und organisierter als in Oblivion: Wie in einem Echtzeitstrategiespiel attackieren euch Bogenschützen oder Magier aus der Distanz. Kommt ihr ihnen zu nahe, machen sie kehrt und versuchen Abstand für den nächsten Schuss zu gewinnen – das ist sehr gut. Denn in Two Worlds bedeuten feindliche Projektile oftmals den sofortigen Tod. Also heißt es: Gegner herauslocken, Deckung suchen, zuschlagen.

Trotzdem zeigt das Kampfverhalten Schwächen, wenn es zur Verfolgung kommt: Man kann einen Pfeil in eine Gruppe Banditen schießen und seltsamer Weise kommen manchmal nur

Teleporter der Elfen sind ideal, um weite Entfernungen zu überbrücken.

zwei von fünf heraus gelaufen. Und bei der Verfolgung gehen sie manchmal nur bis zu einem gewissen Punkt und drehen dann in letzter Sekunde ab Richtung Lager. So kann man sie natürlich in aller Ruhe von hinten treffen, wenn man denn vorher ihre Bogenschützen getötet hat&

Immerhin kann man kein großes Banditenlager à la Gothic mit einer Wildschweinhorde säubern – die werden schnell erledigt. Und wenn man sie in Städte lockt, kümmern sich die Wachen darum. Trotzdem kann man das Verhalten der Monster gut ausnutzen: Ihr wollt an eine schwer bewachte Truhe heran? Lockt ein paar Wildschweine in ein kleines Gromlager, lasst die beiden Parteien kämpfen und öffnet die Kiste!